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Vier spannende Storys für die zweite Hälfte der F1-Saison 2022

Vier spannende Storys für die zweite Hälfte der F1-Saison 2022

19. August 2022 ab 09:03
  • GPblog.com

Es bleibt noch über eine Woche Sommerpause, bevor die Fahrer beim Großen Preis von Belgien wieder in Aktion treten können. GPblog wirft einen Blick auf die interessantesten Geschichten für die zweite Saisonhälfte.

(Kampf um) den F1-Weltmeistertitel

Eine Formel-1-Saison kann durch einen spannenden Kampf an der Spitze noch aufregender werden. Das zeigte sich auch 2021, als Max Verstappen und Lewis Hamilton bis zur letzten Runde des letzten Rennens um den Weltmeistertitel kämpften. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es dieses Jahr wieder so spannend sein wird.

Mit 80 Punkten Vorsprung hat Verstappen in der Meisterschaft einen großen Vorsprung auf Charles Leclerc. Die Ferrari-Jungs machen Fehler und der Niederländer konnte das ausnutzen. Bei nur noch neun verbleibenden Rennen in der Saison fragt man sich, ob es noch einen echten Titelkampf gibt.

Mit der Rückkehr von Mercedes an die Spitze wird es bei jedem Rennen spannend werden. Red Bull Racing und Ferrari haben in diesem Jahr alle Rennen gewonnen, aber Mercedes kommt immer näher. Wenn die Deutschen in der Sommerpause etwas bewegen können, könnten wir uns nach dem Sommer auf sehr spannende Rennen einstellen.

Die Piastri-Saga

Die meisten Kontroversen in dieser Sommerpause haben sich um Oscar Piastri gedreht und diese Seifenoper ist noch lange nicht vorbei. Alles begann mit Fernando Alonso, der Alpine über seine Zukunft im Unklaren ließ. Alpine dachte, dass der Spanier einen neuen Vertrag unterschreiben würde und war deshalb überrascht, als Alonso plötzlich eine Partnerschaft mit Aston Martin ankündigte.

Das wird in der zweiten Saisonhälfte für einige interne Turbulenzen sorgen, besonders bei einer so starken Persönlichkeit wie Fernando Alonso. Doch das ist nicht das größte Problem von Alpine, denn mit Piastri hatten sie den Luxus-Ersatz parat. Der französische Rennstall hatte gehofft, den einheimischen Junior bei einem kleineren Team unterzubringen, um Erfahrungen zu sammeln (einen Vertrag mit Williams gab es bereits), konnte dem amtierenden F2-Meister nun aber sogar einen Platz im eigenen Team anbieten. Piastri schien jedoch andere Pläne zu haben.

Alpine verkündete eilig, dass Piastri der neue Fahrer für 2023 sein würde. Bemerkenswerterweise gab es in der Pressemitteilung kein Zitat von Piastri und zum Zeitpunkt der Bekanntgabe war es Mitternacht in Australien. Alpine spürte wahrscheinlich den Druck. Piastri hatte einen Vertrag mit einem anderen Team. Auf Twitter dementierte er, dass er 2023 für Alpine fahren würde.

Die Überraschung wurde größer und größer. Piastri hätte einen Vertrag bei McLaren unterschrieben, wo er seinen Landsmann Daniel Ricciardo ersetzen würde. Letzterer hat jedoch eine Option, 2023 für McLaren zu fahren. Wie das Team aus Woking das lösen wird, ist also noch nicht bekannt. Ein möglicher Wechsel zu McLarens IndyCar-Team scheint für Ricciardo eine Möglichkeit zu sein.

Vor diesem Hintergrund ist es umso schöner, dass Alpine und McLaren in der Konstrukteursmeisterschaft vier Punkte auseinander liegen und gemeinsam um P4 und das damit verbundene Preisgeld kämpfen. Das wird die Spannungen zwischen den rivalisierenden Teams nur noch verstärken, was Netflix nur recht sein wird.

Alberne F1-Saison

Es bleibt also abzuwarten, ob Alpine und McLaren 2023 offiziell an den Start gehen werden, aber es gibt noch andere Teams, bei denen die Plätze zu vergeben sind. Guanyu Zhou (Alfa Romeo), Mick Schumacher (Haas), Yuki Tsunoda (AlphaTauri) und Nicholas Latifi (Williams) haben alle auslaufende Verträge. Alle drei haben große Fragezeichen und deshalb suchen wir nach möglichen Nachfolgern.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Fahrer den Platz des anderen einnehmen. Schumacher zum Beispiel wird mit Alfa Romeo in Verbindung gebracht, aber es ist möglich, dass der Deutsche zu Alpine wechselt. Dafür müsste er allerdings seine Verbindungen zur Ferrari-Schule kappen. Tsunoda ist noch nicht von Red Bulls Schwesterteam überzeugt, aber Red Bull hat auch noch keinen echten Ersatz. Juri Vips und Liams Lawson haben in der F2 bisher enttäuscht, daher könnte eine gute Leistung des Japaners seinen Platz in der F1 sichern.

Zhou steht besonders unter dem Druck von Theo Pourchaire. Der chinesische Fahrer bringt eine Menge Geld mit und zieht viele chinesische Sponsoren an, aber seine Leistungen sind nicht besonders gut. Pourchaire ist erst achtzehn Jahre alt und Teil der Sauber Academy. Mit einem zweiten Platz in der F2-Wertung hat er gute Chancen, befördert zu werden.

Bei Williams wird schon seit einiger Zeit über Latifis Position diskutiert und es scheint fast sicher, dass der Kanadier seinen Platz verlieren wird. Er wird auf der Strecke Wunder vollbringen müssen, wenn das nicht der Fall sein soll. Sein Nachfolger scheint ein Amerikaner zu sein, denn Williams-Junior Logan Sargeant macht als Nummer drei in der F2-Meisterschaft einen guten Eindruck. Der Name Nyck de Vries wurde schon früher in diesem Team genannt, scheint aber nicht mehr realistisch zu sein.

Daniel Ricciardo ist ein weiterer Name, der sich möglicherweise nach einem neuen Team umsehen muss und an einem dieser Teams interessiert sein könnte. Ein Wechsel zum amerikanischen Haas-Team könnte für beide Parteien von Interesse sein. Felipe Drugovich ist ebenfalls noch auf dem Markt. Der Tabellenführer der Formel 2 scheint jedoch nirgendwo einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Abschied von Vettel

Dann ist da noch der Abschied von Sebastian Vettel. Mit seinem angekündigten Rücktritt hat Vettel die Silly Season in Gang gesetzt, aber in der zweiten Saisonhälfte wird es auch darum gehen, auf eine wunderbare Karriere zurückzublicken. Obwohl Vettel nach seiner Zeit bei Red Bull Racing keinen Weltmeistertitel gewinnen konnte, hat er über die Jahre viele Herzen erobert.

Es gibt noch neun weitere Rennwochenenden, an denen du Vettel in der F1 erleben kannst. Der lächelnde Deutsche wird in diesem Jahr zum letzten Mal für Aston Martin in Aktion sein. Eine weitere Rolle im Sport ist nicht ausgeschlossen, aber der Familienvater wird wahrscheinlich in den Hintergrund treten, um seine Frau und Kinder zu genießen. Genieße also erst einmal den vierfachen Weltmeister.