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"Heutzutage kann man ein Formel-1-Auto mit dem kleinen Finger fahren".

21. August 2022 ab 20:09
  • GPblog.com

Nigel Mansell hat sich über die Entwicklung der Formel 1 in den letzten zwanzig Jahren geäußert. Der einstige Weltmeister ist mit vielen Dingen zufrieden, die sich in der Königsklasse des Motorsports nach den Unfällen von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna 1994 verändert haben, auch wenn er mit einer kleinen Sache nicht ganz einverstanden ist.

Die sehr schweren Unfälle in der Formel 1 haben eine Schockwelle in der Welt ausgelöst. Viele Strecken wurden geändert, was an sich nicht schlecht ist, aber laut Mansell gibt es auch eine Kehrseite. "Alle gefährlichen Kurven wurden entfernt. Sie wurden nicht komplett entfernt. Das ist eine Schande", sagt der 69-jährige Brite.

Mansell findet es schade, dass es heutzutage riesige Auslaufspuren und niedrige Randsteine gibt. Fahrerfehler werden nicht mehr so schnell bestraft wie früher. Die Folgen eines Überholmanövers waren zu Mansells Zeiten viel größer als im Jahr 2022, aber Mansell sagt, er verstehe, warum man sich dafür entschieden hat.

Weniger körperliche Anstrengung?

Was Mansell auch auffällt, ist, dass die Fahrer oft nicht sehr erschöpft wirken, wenn sie aus dem Auto steigen. Die Einführung der Servolenkung hat dabei eine Rolle gespielt. "Nach ein paar Rennen steigen die Fahrer aus dem Auto und sehen aus, als wären sie gerade beim Friseur gewesen. Sie sind nicht verschwitzt. Wir mussten wirklich starke Arme haben, um das Auto in den Kurven abzufangen. Heutzutage kannst du ein Formel-1-Auto mit deinem kleinen Finger fahren", scherzt er.

Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com kommt der 31-fache Grand-Prix-Sieger zu dem Schluss, dass die Formel 1 im Laufe der Jahre generell die richtigen Schritte unternommen hat. "Es hat sich so viel verändert. Es ist toll zu sehen, wo der Sport heute steht."