Giovinazzi zurück in der F1: Gibt es in der Silly Season 2023 eine Wendung?
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Antonio Giovinazzi wird die Chance bekommen, bei den Grands Prix von Italien und Amerika das FP1 für das Haas-Team zu fahren. Das schürt sofort Gerüchte über eine mögliche Rückkehr in die F1, aber was hat Giovinazzi seit seinem Abgang gemacht?
F1-Debüt
In den Jahren 2019, 2020 und 2021 fuhr Giovinazzi insgesamt 60 Rennen für das F1-Team von Alfa Romeo, aber schon 2017 gab er sein Debüt für das Team in der Formel 1, damals noch unter dem Namen Sauber. Er ersetzte damals den verletzten Pascal Wehrlein. Letzterer kehrte jedoch zum dritten GP der Saison zurück.
In seinen drei vollen Saisons in der F1 hat Giovinazzi nie wirklich beeindruckt. An der Seite von Kimi Räikkönen zeigte er in seiner ersten Saison eine unterdurchschnittliche Leistung, während er in seiner zweiten Saison näher am Finnen dran war. In seiner ersten Saison holte er vier Punkte, in seiner zweiten drei. Das war nicht genug, um Frederic Vasseur zu überzeugen.
Der Italiener hatte zwar gehofft, das Team zu führen, aber das Management hielt ihn nicht für gut genug. Valtteri Bottas wurde für den Job geholt und neben dem Finnen hatte Alfa Romeo noch jemanden im Sinn. Guanyu Zhou wurde Bottas' neuer Teamkollege, und so musste Giovinazzi gehen.
Kritik am Geld von Zhou
In den sozialen Medien meldete sich Giovinazzi zu Wort. Der Italiener war verärgert, dass das Geld der Chinesen offenbar wichtiger war als die Leistung auf der Strecke. Obwohl Alfa Romeo immer behauptet hat, dass Geld bei dem Deal keine entscheidende Rolle gespielt hat, ist die Rolle der chinesischen Sponsoren, die Zhou mitbringt, bedeutend.
Auch Giovinazzi hatte keinen Platz mehr bei einem anderen F1-Team und wechselte deshalb in die Formel E, wo er eine Chance beim Team Dragon Penske Autosport bekam. In fünfzehn Rennen holte er keinen einzigen Punkt, im Gegensatz zu Sergio Sette Camara, der zwei Punkte für das Team holte.
Sein erstes Jahr in der FE war also nicht gerade ein Erfolg, aber das schmälert seinen Ruf in der F1 nicht. Anfang 2022 wurde Giovinazzi als möglicher Ersatz für Nikita Mazepin und zu Beginn der Saison als möglicher Ersatz für den leistungsschwachen Mick Schumacher genannt. Die Gerüchte um Schumacher halten sich hartnäckig, und die Ankündigung von Giovinazzis Tests für Haas wird sie nicht abschwächen.
Test für Haas
Giovinazzi ist als Reservefahrer für Ferrari, Alfa Romeo und Haas im Jahr 2022 gelistet, aber er wurde noch nicht verpflichtet, zu fahren. Im Jahr 2022 müssen alle Teams zwei Sessions nutzen, um einen Rookie ins Auto zu setzen, aber mit seinen zwei Saisons in der F1 passt Giovinazzi nicht in dieses Profil. Eine Chance auf Meilen in der neuen Generation der F1-Autos schien also an ihm vorbeizugehen.
Die Nachricht von Haas war deshalb am Montagmorgen eine Überraschung. Vor allem der Zeitpunkt, denn das erste Training wird er erst in etwas weniger als drei Wochen in Italien fahren. Doch ganz aus heiterem Himmel kommt die Nachricht nicht, denn der zweite Sitz für 2023 bei Haas ist noch ungewiss.
Während Alfa Romeo mit Zhou und Bottas 2022 eigene Entscheidungen trifft und nicht länger ein B-Team von Ferrari sein will, gehört der Sitz von Mick Schumacher bei Haas zu Ferrari. Günther Steiner gab bekannt, dass er den Motorenlieferanten auf ein Talent angesprochen hat und dass Schumacher als idealer Kandidat vorgeschlagen wurde.
Schumacher holte seine ersten Punkte für Haas, aber der Deutsche wurde trotzdem mit verschiedenen Teams in Verbindung gebracht. Früher wurde er als möglicher Nachfolger von Sebastian Vettel bei Aston Martin genannt, aber in letzter Zeit wurde er auch mit Alpine in Verbindung gebracht. Dort müsste er neben Esteban Ocon das Fehlen von Fernando Alonso und Oscar Piastri kompensieren.
Die Tatsache, dass Giovinazzi die Chance bekommt, bei Haas zu testen, wird diese Gerüchte nur noch mehr anheizen. Es ist kein Geheimnis, dass Giovinazzi (als Italiener) bei Ferrari einen guten Ruf genießt. Wenn Haas also einen neuen Junior braucht, könnte es gut sein, dass es bei Giovinazzi landet. Robert Shartzman, Callum Ilott und Arthur Leclerc stehen ebenfalls bei Ferrari unter Vertrag, scheinen aber keinen Anspruch auf einen F1-Platz zu haben. Giovinazzi wird daher sehr daran interessiert sein, die Tests für Haas zu absolvieren, um eine Rückkehr in die F1 zu erzwingen.