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Vettel bezweifelt, dass die Formel 1 es mit ihren Klimazielen ernst meint

Vettel bezweifelt, dass die Formel 1 es mit ihren Klimazielen ernst meint

26. September 2022 ab 12:43
  • GPblog.com

Sebastian Vettel hat sich kritisch zu den selbst auferlegten Klimazielen der Formel 1 geäußert. In einem Interview mit der Deutschen AMuS prangerte der Aston-Martin-Pilot die Haltung des Sports und den Mangel an konkreten Ideen an.

Vettels Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz ist schon lange kein Geheimnis mehr. Der Deutsche hat aus seinem Aktivismus keinen Hehl gemacht, was mit seiner Karriere als Formel-1-Fahrer schwer zu vereinbaren sein dürfte. Das Ziel der Formel 1, bis 2030 klimaneutral zu sein, sollte daher eine gute Nachricht für Vettel sein, aber der vierfache Weltmeister ist eher skeptisch, was die Umsetzung dieser Pläne angeht.

Kohlenstoffausgleiche

Der Kern des Ansatzes der Formel 1 liegt in den sogenannten "Carbon Offsets". Das bedeutet, dass du das CO2, das du ausstößt, auf andere Weise ausgleichst, zum Beispiel indem du neue Bäume pflanzt oder bestehende Wälder schützt. Die Formel 1 ist nicht die einzige Organisation, die diese Methode anwendet. Auch einige Regierungen oder Unternehmen wie Shell nutzen dieses System, um klimaneutral zu werden. Oft wird kritisiert, dass die Unternehmen dieses System nur anwenden, damit sie nichts an ihren Emissionen ändern müssen, aber trotzdem sagen können, dass sie ihr Bestes tun.

Wird das ernst genommen?

Auch Vettel stellt in Frage, ob die Ziele wirklich ernst genommen werden. Der Kalender für die nächstjährige F1-Saison sieht rekordverdächtige 24 Rennen vor, von denen viele in Übersee stattfinden werden. Außerdem wurden keine Pläne für die Verwendung von synthetischem Treibstoff (auch bekannt als E-Fuel) vorgelegt, und es ist nicht klar, welche Konsequenzen es haben wird, wenn die Ziele nicht erreicht werden. Laut Vettel zeugt das alles nicht gerade von Durchsetzungsvermögen.

"Wenn sich die Formel 1 selbst kontrolliert, ist das zwar ein netter Slogan, aber nicht wirklich glaubwürdig. Am Ende ist es wichtig, dass man auch bereit ist, weniger Gewinn zu machen, wenn man dadurch glaubwürdige Schritte unternehmen kann. Das klingt alles sehr schön, aber inhaltlich ist es ziemlich leer."