De Vries hatte den größten Rückstand in Bahrain, Verstappen der Stärkste
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In der Formel 1 lassen sich die Qualitäten eines Fahrers am besten anhand des internen Teamkollegen-Duells beurteilen. Schließlich hat dein Teamkollege genau das gleiche Auto zur Verfügung. Bahrain war der erste Test zwischen allen Teamkollegen und das hat schon einige interessante Ergebnisse gebracht.
Kleine Veränderungen an der Spitze der F1
Im Jahr 2023 bleiben einige Teams bei der Aufstellung der letzten Saison. Red Bull Racing, Ferrari, Mercedes und Alfa Romeo werden zum Beispiel genau das gleiche Duo wie im letzten Jahr sehen. Auch am ersten Rennwochenende in Bahrain gibt es wenig Überraschungen. Max Verstappen und Charles Leclerc gewannen ihr Qualifying-Duell gegen ihren Teamkollegen mit mehr als einer Zehntel Vorsprung, wie es auch in der letzten Saison oft der Fall war. Verstappen war 0,138s schneller als Sergio Perez und Leclerc war 0,154s schneller als Carlos Sainz. Verstappen gewann auch das Rennduell, bei dem Leclerc unverschuldet ausfiel.
Bei Mercedes lag es wie im letzten Jahr enger zusammen. George Russell war im Qualifying 0,044 Sekunden schneller, kam aber im Rennen hinter seinem Teamkollegen ins Ziel. Bei Alfa Romeo betrug der kleinste Unterschied zwischen den beiden Teamkollegen am vergangenen Wochenende 0,030 Sekunden. Am Sonntag machte jedoch Valtteri Bottas den Unterschied aus und holte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Punkte.
Bei den anderen Teams gibt es einen oder zwei neue Fahrer und das bedeutet auch, dass man sich auf ein neues Duell freuen kann. In Alpine gelang es Esteban Ocon, im Qualifying zu beeindrucken. In Q1 war er 0,673 Sekunden schneller als Pierre Gasly. Im Rennen machte Ocon jedoch einen Fehler nach dem anderen, so dass Gasly am Ende der Held war. Tatsächlich fuhr er von P20 auf P9 und holte bei seinem Debüt zwei Punkte.
Lando Norris musste sich in Bahrain noch keine großen Sorgen um seinen neuen Teamkollegen machen. Die Leistung des Autos macht dem Briten mehr Sorgen. Er war im Qualifying 0,449 Sekunden schneller als Oscar Piastri und musste mit ansehen, wie sein Teamkollege im Rennen frühzeitig ausschied. P17 war jedoch nicht das erhoffte Endergebnis.
De Vries muss sich steigern
Bei Aston Martin zeigte Fernando Alonso sofort, dass er auch im Alter von 41 Jahren noch zu den besten Fahrern gehört. Lance Stroll muss man zugute halten, dass er nach seinem Fahrradunfall überhaupt ins Auto steigen wollte, daher ist der Qualifikationsunterschied von 0,500 Sekunden nicht sehr überraschend.
Bei Haas ist der Unterschied noch bemerkenswerter. In Q1 war Nico Hülkenberg, der nach drei Jahren ohne festen Sitz in die F1 zurückkehrte, satte 0,688 Sekunden schneller als Kevin Magnussen. Der Däne kam im Rennen vor seinem Teamkollegen ins Ziel. Hulkenberg hatte dafür eine Entschuldigung. Der Deutsche hatte nämlich in der ersten Runde einen Schaden erlitten, nachdem er Ocon berührt hatte, der ihm den Weg abgeschnitten hatte.
Bei Williams hinterließ der Rookie Logan Sargeant einen starken Eindruck. Alexander Albon war in Q1 schneller als sein amerikanischer Teamkollege, aber überraschenderweise betrug der Unterschied "nur" 0,191 Sekunden. Sargeant wird sich mehr erhoffen, aber es ist ein guter Anfang, vor allem wenn man bedenkt, dass Albon schon im ersten Rennen einen Punkt holen konnte. Davon hätten sie bei Williams nicht zu träumen gewagt.
Den größten Unterschied zwischen zwei Teamkollegen, die wir am Samstag gesehen haben, gab es zwischen Nyck de Vries und Yuki Tsunoda. Das Auto von AlphaTauri ist noch lange nicht da, wo es sein sollte, aber ein Abstand von 0,721 Sekunden in Q1 zwischen den beiden Fahrern ist besonders groß. Kein ideales Debüt also für De Vries, der die Lücke auch am Sonntag nicht schließen konnte. Der Niederländer beendete das Rennen 28 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. Tsunoda seinerseits verpasste auf P11 nur knapp die Punkte.