Was genau war bei der Zeitstrafe von Alonso los?
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Die Stewards haben Fernando Alonso nach dem Großen Preis von Saudi-Arabien eine 10-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, um sie dann zu widerrufen. Diese Zeitstrafe entschied darüber, ob Alonso seinen 100. Podiumsplatz behalten durfte oder nicht. In diesem Artikel listen wir die gesamten Ereignisse auf und erklären, wie die Stewards argumentiert haben.
Die ganze Situation begann schon beim Start. Alonso stand in der Startaufstellung zu weit links, wofür er eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe erhielt. Alonso löste diese Strafe ein, während das Safety Car auf der Strecke war, und schaffte es, den Verlust einer Position zu vermeiden. Doch gegen Ende des Rennens teilte Mercedes George Russell über den Bordfunk plötzlich mit, dass Alonso die Fünf-Sekunden-Zeitstrafe noch bekommen könnte. Es herrschte Verwirrung, denn die Rennkommissare hatten zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt gegeben. Alonso erhielt die gleiche Nachricht von seinem Team, woraufhin es dem Spanier gelang, gerade genug Abstand zwischen sich und Russell zu bringen, um den Fünf-Sekunden-Abstand zu halten.
Es gab bereits Spekulationen darüber, warum Alonso seine Strafe bekommen würde. Hatte das Team die Zeit nicht richtig gemessen? Oder lag es daran, dass die Zeitstrafe während der Safety-Car-Phase nicht zurückgezogen werden durfte? Nach der Siegerehrung wurde klar, was der wahre Grund war: Die Stewards urteilten, dass das Team am Auto gearbeitet hatte, während die Zeitstrafe abgesessen wurde, und so erhielt Alonso eine weitere 10-Sekunden-Strafe, was bedeutete, dass er seinen Podiumsplatz trotzdem verlor. Ausschlaggebend für die Einschätzung der Stewards war die Person mit dem Wagenheber. Laut den Stewards berührte er das Auto mit dem Wagenheber, was ihrer Meinung nach gegen die Regeln verstieß.
Aston Martin legt Einspruch ein
Die Grundlage dafür ist, dass es eine Vereinbarung gibt, dass das Auto nicht berührt werden darf, wenn es steht, um eine Zeitstrafe zu verbüßen. Jede Art von Berührung gilt als "Arbeit am Auto", so die Stewards, eine Auslegung, die laut ihnen von allen Teams unterstützt wird.
Aston Martin ließ es nicht dabei bewenden und legte sofort Einspruch ein. In dem FIA-Dokument heißt es, dass Aston Martin nicht weniger als sieben weitere Situationen anführen konnte, in denen die Person mit dem Wagenheber das Auto berührte, ohne dass dies Konsequenzen hatte. Daraus konnten die Stewards nur schließen, dass diese Interpretation offenbar nicht so einhellig akzeptiert wurde, wie zunächst angenommen. Diese Einschätzung in Verbindung mit dem von Aston Martin vorgelegten Videomaterial veranlasste die Stewards, die Strafe wieder zurückzuziehen. Drei Stunden nach dem Rennen wurde Alonso mitgeteilt, dass er nun doch sein 100.