Vorschau GP Miami | Verstappen ausnahmsweise mal nicht der Topfavorit?
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Mehr als elftausend Kilometer von Baku entfernt - wo der Formel-1-Zirkus am vergangenen Wochenende zu Hause war - geht der Kampf bereits weiter. In Miami erwartet die Fahrerinnen und Fahrer ein weiterer Straßenkurs, der allerdings in Bezug auf die Wetterbedingungen nicht mit Aserbaidschans Hauptstadt vergleichbar ist. In der Hitze Floridas gibt es zwei klare Favoriten. Beide fahren für Red Bull Racing.
In gewisser Weise ist die Formel 1 in dieser Saison berechenbar geworden. Vier Grands Prix (plus ein Sprintrennen) wurden alle mit überwältigender Mehrheit von Red Bull gewonnen. Max Verstappen und Sergio Perez fahren sozusagen ihre eigene Meisterschaft und werden wohl auch beim zweiten Grand Prix in der US-Stadt Miami um den Sieg kämpfen. Da es sich um einen Straßenkurs handelt, sollte Perez der Mann sein, den es zu schlagen gilt. Schließlich ist er seit kurzem als "König der Straße" bekannt.
Die Verfolger sind meist auf der Jagd
Ferrari, Mercedes und Aston Martin lassen keine Gelegenheit aus zu melden, dass Red Bull derzeit unschlagbar ist. Die Abstände zwischen diesem Trio von Teams selbst sind extrem gering. In Baku hat Charles Leclerc gezeigt, dass der Ferrari durchaus Potenzial hat, unter anderem mit seiner blitzschnellen Qualifying-Pace, die er auf dieser einen Runde im Qualifying zeigte. Über die gesamte Renndistanz hielt der Monegasse zwar den dritten und letzten Platz auf dem Podium, aber in der Schlussphase kam der Aston Martin von Fernando Alonso immer näher.
Aston Martin verpasste in Baku zum ersten Mal in dieser Saison das Podium, aber das englische Team schien auch in Aserbaidschan den schnelleren Rennwagen zu haben. Da die Strecke in Miami mehrere Sektoren hat, die dem Baku City Circuit ähneln, ist eine Wiederholung des letzten Wochenendes sehr realistisch: Ferrari kämpft gegen Red Bull um die Pole Position und Aston Martin gegen die Italiener im Rennen um den dritten Platz.
Heimrennen für Sargeant
Doch weiter hinten in der Startaufstellung wird an diesem Wochenende die Aufmerksamkeit auf Logan Sargeant gerichtet sein. Der Williams-Pilot fährt den Grand Prix in der Stadt, in der er geboren wurde. Außerdem ist er der erste Amerikaner seit Scott Speed im Jahr 2007, der eine komplette Saison in der Formel 1 absolviert hat. Sargeant ist für viele in seiner Heimat ein großer Unbekannter, da er seine Rennfahrerausbildung in Europa absolvierte. Trotzdem wird die Unterstützung für ihn in Miami groß sein.
Miami ist der erste Grand Prix, der in dieser Saison in den Vereinigten Staaten ausgetragen wird. Damit profitiert die Formel 1 von der wachsenden Popularität des Sports. Allerdings ist das Rennen in Miami Gardens noch lange nicht ausverkauft. Ist es die Dominanz von Red Bull, die die Amerikaner davon abhält, ein Ticket zu kaufen?
Oder liegt es vielleicht daran, dass sie keine Lust haben, die horrenden Eintrittspreise zu zahlen? Ein Stehplatz kostet über 500 Dollar. Oder ist es vielleicht die Erinnerung an vor einem Jahr, als es viele Beschwerden über die schlechte Organisation gab? Damals gab es viele Beschwerden darüber, dass es bei strahlendem Sonnenschein so gut wie keinen Unterschlupf zu finden gab. Auf jeden Fall: Wer sich in letzter Minute entschließt, den Grand Prix doch noch zu besuchen, hat dazu jede Gelegenheit.