Amerikaner überspringen die Formel 1 im Fernsehen: "Die Saison ist langweiliger als sonst".
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Die Popularität der Formel 1 ist in den letzten Jahren in den Vereinigten Staaten sprunghaft angestiegen. Nicht zuletzt dank des Erfolgs der Netflix-Serie Drive to Survive strömen die Amerikaner zu den Grands Prix, so auch letzte Woche in Miami. Dennoch gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Begeisterung für die Formel 1 stagniert: Die Zuschauerzahlen für das Rennen in Miami sind im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen.
Als Reaktion auf die Popularität der Formel 1 hat der Sportsender ESPN letztes Jahr einen neuen Vertrag für die Übertragung der Formel 1 unterzeichnet. Bis letztes Jahr zahlte der Sender dafür 5 Millionen US-Dollar pro Saison, jetzt überweist ESPN (Teil von Disney) jährlich 90 Millionen US-Dollar an die Formel 1. Als Teil des Vertrags werden mehrere Grands Prix auf ABC übertragen.
'Langweiliger als sonst'
Das Rennen in Miami wurde ebenfalls auf dem Sender gezeigt, der zu den größten des Landes gehört. Letztes Jahr sahen 2,6 Millionen Menschen dieses Rennen auf ABC, die größte Zuschauerzahl in den USA für eine F1-Live-Übertragung aller Zeiten. In diesem Jahr waren es deutlich weniger Zuschauerinnen und Zuschauer. ABC hat im Vergleich zur letzten Saison sogar ein Viertel seiner Zuschauer verloren. Laut der US-Zeitung New York Times könnte das daran liegen, dass es dank der Dominanz von Red Bull Racing "langweiliger als sonst" ist.
Doch es gibt auch Lichtblicke. Eine andere Analyse der Zuschauerzahlen stellt fest, dass die Menschen in den Großstädten zwar häufiger aussteigen, aber in ländlicheren Gegenden das Interesse an dem Sport sogar wächst. In North Carolina (der Heimat von NASCAR, Anm. d. Red.) und Oklahoma gibt es zum Beispiel viele F1-Zuschauer.