FIA-Direktor über Red Bull: "Sogar Mercedes und Ferrari kommen in Schwung".
- Daniël Theelen
Nikolas Tombazis, Direktor für Einsitzer bei der FIA, glaubt, dass der Vorsprung von Red Bull bald schrumpfen wird, sagt er dem Corriere della Sera. Der Grieche spricht auch über das aktuelle und zukünftige technische Reglement.
Letztes Jahr führte die Formel 1 einen neuen Autotyp ein: Bodeneffekt-Autos. Das neue technische Reglement sollte Überholvorgänge fördern und die Leistungsunterschiede zwischen den Teams minimieren. Die Vormachtstellung von Red Bull wirft die Frage auf, ob dies gelungen ist. Tombazis ist dieser Meinung: "Hinter Red Bull ist alles sehr eng beieinander. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir unsere Ziele erreichen". Er erwartet, dass das Feld bald zu Red Bull aufschließen wird, vielleicht schon in ein paar Monaten bis zu einem Jahr. "Alle arbeiten jetzt an ihrer technischen Ausrichtung, sogar Ferrari und Mercedes", erklärt der Direktor.
DRS abschaffen?
Der FIA-Mann hofft, dass dies die Meisterschaftskämpfe verbessern wird. "Wir hoffen, dass wir wieder hart umkämpfte Weltmeisterschaften sehen werden, wie 2021. Aber so etwas kann man nicht künstlich erzeugen". In letzter Zeit mehren sich die Rufe, DRS abzuschaffen, um Überholmanöver zu fördern. Immer häufiger stecken die Fahrer in einem DRS-Zug fest und können das Auto vor ihnen nicht überholen. Ironischerweise wurde das DRS einst eingeführt, um mehr Action auf der Strecke zu schaffen. Es abzuschaffen ist im Moment keine Option, glaubt Tombazis. "In einer idealen Welt würden wir es abschaffen. Aber das ist auf kurze Sicht nicht möglich. Das Überholen würde sehr schwierig werden. Das wäre ein großes Risiko für den Sport", sagt der ehemalige Ferrari-Fahrer.