Verstappen fährt auch schnellste Runde: "Das hat mit Demütigung zu tun".
Max Verstappen hat den Grand Prix am Sonntag auf dem Red Bull Ring mit Gewalt gewonnen. Der Niederländer lag souverän in Führung und wollte deshalb gegen Ende des Rennens einen weiteren Boxenstopp einlegen, um selbst die schnellste Runde zu fahren. Laut dem ehemaligen Fahrer Timo Glock war dies ein sehr großes Risiko und hätte Verstappen zum "größten Verlierer seines Landes" gemacht, wenn dies schief gegangen wäre.
Obwohl Verstappen in Österreich zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Miami am 7. Mai die Führung in einem F1-Rennen abgab, gewann der Niederländer mit großem Vorsprung. Der Rückstand auf den zweitplatzierten Charles Leclerc betrug einige Runden vor Schluss nur noch eine Boxenstopplänge. Daher konnte der zweifache Weltmeister der Versuchung nicht widerstehen, noch einmal an die Box zu kommen, um einen frischen Satz Reifen zu holen und die schnellste Runde zu fahren.
Glock sieht Verstappen großes Risiko eingehen
Am Ende lief alles gut für den Niederländer und Red Bull Racing, denn Verstappen holte am Sonntag die maximale Anzahl an Punkten. "Max Verstappen hat versucht, das perfekte Wochenende hinzubekommen, das hat er geschafft. Mit der Art und Weise, wie er zum Schluss ganz selbstbewusst in die Box kommen wollte und da auch seinem Team vertraut, das war schon enorm. Er fordert alle heraus. Wenn das schief gelaufen wäre, wäre er aber am Ende der Depp der Nation gewesen", sagte Glock in seiner Kolumne bei Sky Sports.
"Nichtsdestotrotz zeigt das auch, wie stark Red Bull ist. Sie sind sehr sicher in ihrer Teamstruktur. Die Boxenstopps sind unfassbar schnell. Verstappen hat zum Schluss die schnellste Rennrunde gefahren und gab der Konkurrenz nicht im Ansatz die Hoffnung, dass es in irgendeiner Weise eine Chance gibt, einen Extra-Punkt von ihm wegzunehmen. Das hat auch etwas mit Demütigung zu tun. Sein Reifenmanagement ist zudem so viel besser als der Rest der Welt."
Der Red Bull Ring passt nicht zu Mercedes
Mercedes hingegen erlebte ein enttäuschendes Wochenende in Spielberg. Obwohl Toto Wolff vor dem Wochenende sagte, dass der W14 hier gut zurechtkommen sollte, kam der deutsche Konstrukteur nicht über P7 und P8 hinaus. "Mercedes hat nach zuletzt guten Wochenenden einen Dämpfer erlitten. Die Hoffnung muss sein, dass es streckenspezifisch war, was ich mir vorstellen könnte. Der Red-Bull-Ring ist für die Vorderreifen sehr belastend. Die Strecke hat nicht zum Mercedes-Paket gepasst. Daraus wird man lernen."