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vettel über f1, klima und elektromotoren

Vettel glaubt nicht, dass die F1 in absehbarer Zeit elektrisch fahren wird: 'Die Rennen sind zu lang dafür'

17. August 2023 ab 22:38
  • Niels Lagemaat

Die Formel 1 will ab 2026 klimaneutral sein. Dafür sollen synthetische Kraftstoffe und keine Elektromotoren verwendet werden. Laut dem ehemaligen Fahrer Sebastian Vettel ist es aus mehreren Gründen nicht möglich, in der Königsklasse des Motorsports mit Elektromotoren zu fahren.

Die Formel 1 drängt darauf, klimaneutral zu werden, so sollen unter anderem die neuen Motoren 2026, aber auch das in Ungarn getestete neue Qualifying-Format nachhaltiger sein. Vettel ist bekannt dafür, dass er es für wichtig hält, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Beim Großen Preis von Miami 2022 trug der Deutsche zum Beispiel ein T-Shirt mit der Aufschrift "Miami 2060, der erste Grand Prix unter Wasser".

Vettel glaubt nicht, dass die Formel 1 in absehbarer Zeit elektrisch fahren wird

Wie die Formel 1 sieht auch Vettel Elektromotoren (noch) nicht als Lösung, um klimaneutral zu werden. "F1 war immer Technologievorreiter. Aktuell ist die Frage, wie serienrelevant die hoch komplexe und spannende aktuelle Antriebstechnologie ist. Hier könnte man mehr tun. Doch E-Antrieb ist in absehbarer Zeit nicht F1-tauglich", beginnt der Deutsche gegenüber The Red Bulletin.

Vettel nennt drei Gründe, warum das nicht machbar ist. "Dafür sind die Rennen zu lang, und der geforderte Power-Output ist zu hoch. Gewicht spielt in der F1 immer eine große Rolle, auch darum ist E-Antrieb nicht praktikabel. Daher sind kurzfristig synthetische E-Fuels unabdingbar. Dass das ab 2026 passiert, ist gut – ab sofort wäre besser."

Vettel weist auf weitere Problembereiche hin

Der ehemalige Red Bull Racing-Pilot erinnert die Formel 1 daran, dass der CO2-Ausstoß in mehr Bereichen als nur bei den Motoren der Formel 1 reduziert werden kann. "Aber ja, noch wichtiger ist, die Emissionen rundum in den Griff zu bekommen: Wie kommen die Teams zur Strecke? Klar wäre es toll, wenn alle mit dem Fahrrad anreisen. Ungleich mehr brächte aber, den Kalender in Ordnung zu bringen. Kreuz und quer durch die Welt zu fliegen und dazwischen immer wieder für ein paar Tage nach Europa macht keinen Sinn und auch keinen Spaß. Wie kommen die Fans an die Strecke? Was wird dort konsumiert, welche Ideale werden gelebt?"