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Analyse | Formel 1 kann Andretti Cadillac nicht länger ignorieren

14. November 2023 ab 16:32
  • Ludo van Denderen

Falls jemand daran gezweifelt hat: Andretti und vor allem Cadillac meinen es wirklich ernst. Das beweist der Antrag des Autoherstellers, ab 2028 eigene F1-Motoren zu entwickeln und zu produzieren. Ein wichtiger Schritt, der das fehlende Glied auf dem Weg in die Formel 1 sein könnte.

Im Fahrerlager der Formel 1 wurde bereits gemunkelt, dass Andretti und Cadillac für kurze Zeit in die Formel 1 einsteigen wollen, um sie dann für viel Geld an jemand anderen abzugeben. Aber ein gemeinsamer Einstieg in die Formel 1 ist kein Zwischenspiel oder Nebenschauplatz für eines der beiden Powerhouses; Andretti-Cadillac will in den Sport einsteigen UND erfolgreich sein. Es gibt keine andere Möglichkeit, die Bewerbung bei der FIA zu beurteilen. Indem sich Cadillac jetzt für 2028 und darüber hinaus verpflichtet, zeigt das Unternehmen, dass es ernsthaft in den Sport investieren will und eine langfristige Zukunft darin sieht.

Das sollte doch ein überzeugendes Argument für die aktuellen Teams sein, die keineswegs darauf erpicht sind, Andretti Cadillac aufzunehmen. Sie befürchten Einnahmeverluste, wenn der Kuchen nicht mehr zwischen 10, sondern 11 Parteien aufgeteilt werden muss. Aber wenn General Motors - einer der größten Autohersteller der Welt - sich der erlesenen Gruppe von Mercedes, Alpine, Ferrari, Red Bull Powertrains/Ford, Audi und Honda anschließt, wird sich das sicherlich positiv auf den US-Markt auswirken. Mit anderen Worten: neue Einnahmequellen für alle.

Andretti Cadillac muss vorerst die Segel streichen

Seien wir ehrlich: Was für eine Zukunft hat ein Team wie Haas, das sich derzeit abmüht, in der Formel 1, wenn es so sehr auf die paar zusätzlichen Dollar angewiesen ist, die eine Absage von Andretti bringt? Was die Zukunft angeht, muss sich Andretti keine Sorgen machen, wenn es das Werksteam von General Motors wird. Schließlich gibt es in Detroit jede Menge Geld. Um dir eine Vorstellung zu geben: 2022 machte GM 9,9 Milliarden Dollar Gewinn.

Der einzige "Nachteil" für Andretti Cadillac ist, dass ein F1-Aggregat nicht von heute auf morgen realisiert wird. Siehe, wie Audi derzeit - angeblich - Probleme mit der Entwicklung des PU für '26 hat. Daher wird Andretti bis einschließlich der Saison '27 - also maximal drei Jahre - auf einen anderen Motorenlieferanten zurückgreifen müssen. Am naheliegendsten ist immer noch Alpine, obwohl die frühere Option auf eine Zusammenarbeit inzwischen ausgelaufen ist. Das Aggregat wird dann den Namen Cadillac tragen.

Da der Große Preis von Las Vegas vor der Tür steht - also in den Vereinigten Staaten - werden die Teams zweifellos Fragen zu dieser neuen Entwicklung in der Andretti-Cadillac-Akte bekommen. Wird sich der negative Ton nicht langsam in einen positiven ändern?

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