Ehemaliger F1-Steward prangert Rennleitung an: "Sie ruinieren den Sport".
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Kritik an den Stewards gibt es in der Formel 1 schon seit Jahren. Selbst seit Michael Masi gegangen ist und Niels Wittich das Ruder übernommen hat, scheinen die Stewards in den Augen der Fahrer und Teams nichts richtig zu machen. Joaquín Verdegay, ein ehemaliger F1-Steward, stimmt dieser Kritik vollkommen zu.
Auch in Miami sorgte eine Entscheidung der Stewards für etwas Aufregung. Lewis Hamilton war zu enthusiastisch und zwang Fernando Alonso und Lance Stroll zum Ausweichen. Lando Norris litt darunter, da der McLaren-Fahrer seine Fahrt nicht fortsetzen konnte. Eine Strafe für Hamilton blieb jedoch aus, sehr zum Leidwesen von Alonso. Der 42-jährige Spanier sagte, die Stewards hätten Hamilton keine Strafe gegeben, "weil er kein Spanier ist".
Stewards erneut in der Kritik
Im Gespräch mit "A Diario" sagte Verdegay: "Ich sehe nicht, dass die Spanier diskriminiert werden, sondern dass es an Kontrolle mangelt und wir die Orientierung verlieren. Das beunruhigt mich und macht mich traurig. Warum haben sie zum Beispiel aufgehört, im Regen zu fahren? [...] Ich habe das Gefühl, dass wir den Sport ruinieren. Ich glaube nicht, dass irgendjemand jetzt noch Spaß am Rennsport hat."
Auf Alonsos Äußerungen in Miami angesprochen, sagte der Spanier: "Natürlich sind Alonsos Beschwerden berechtigt. Das Reglement mag schwierig zu interpretieren sein, aber er will nicht, dass alles, was passiert, sanktioniert wird. Ich hätte Alonso in China keine Strafe gegeben und ich hätte Hamilton in Miami keine Strafe gegeben", glaubt Verdegay. "Die Rennen sind eher als Party denn als sportliches Spektakel gedacht. Es entsteht der Eindruck, dass der Große Preis von Miami ein 'Happening' ist, das organisiert wird, um Tabletts mit Nachos zu verkaufen."