Verstappen länger an Perez gebunden: Wird Max auf sich allein gestellt sein?
- Tim Kraaij
Sergio Perez bleibt länger als Fahrer bei Red Bull Racing. Ist Perez wirklich die beste Option für Red Bull Racing, wer waren die Alternativen und unterschätzt Christian Horner die aktuelle Situation in der Formel 1?
Perez geht in seine vierte Saison für Red Bull Racing und konnte bisher die Zweifel an seiner Position nicht vollständig ausräumen. Er kam 2021 als erfahrener Fahrer ins Team und war ein klarer Fortschritt gegenüber den unerfahrenen Pierre Gasly und Alexander Albon, aber ist er der optimale zweite Fahrer für Red Bull Racing?
Diese Frage stellte sich bereits 2021, als der Konstrukteurstitel an Mercedes ging. Der Fahrertitel ging an Max Verstappen, aber Valtteri Bottas holte für Mercedes mehr Punkte als Perez für Red Bull Racing. In diesem Jahr hatte Perez noch die Ausrede, dass es seine erste Saison mit dem Team war und beeindruckte vor allem mit seiner Leistung in Abu Dhabi.
Perez muss wieder näher an Verstappen herankommen
Im Jahr 2022 setzte Perez die Serie fort. Besonders zu Beginn der Saison fühlte sich Perez gut im Auto, gewann in Monaco und Singapur und verhalf Red Bull Racing zum ersten Konstrukteurstitel seit 2013. Trotz eines extrem dominanten Autos verpasste Perez erneut den zweiten Platz unter den Fahrern.
Anfang 2023 schien Perez einen weiteren Schritt nach vorne gemacht zu haben. Mit zwei Siegen in den ersten vier Grands Prix legte der Mexikaner einen hervorragenden Start hin. Nach seinem Sieg in Aserbaidschan erklärte Perez sogar, er wolle um den Weltmeistertitel kämpfen. Was dann folgte, ist bekannt. Verstappen schnappte sich seinen Teamkollegen mit einem phänomenalen Überholmanöver in Miami, woraufhin es Perez nicht gelang, sich zu qualifizieren oder das Rennen vor Verstappen zu beenden.
Obwohl Perez 2023 immer noch Zweiter in der Fahrerwertung wurde, wuchsen die Sorgen um seine Position. Der Abstand zu Verstappen wurde wieder größer und Ferrari und McLaren rückten immer näher zusammen. 2024 setzte sich dieser Trend fort, und Perez liegt nun auf dem fünften Platz in der Weltmeisterschaft. Ferrari hat zwar kein besseres Auto als Red Bull Racing, aber Charles Leclerc und Carlos Sainz liegen beide in der Meisterschaft vor Perez, das Gleiche gilt für Lando Norris auf Seiten von McLaren.
Warum Verstappen einen besseren Teamkollegen verdient hat
Im Kampf mit Ferrari und McLaren wird immer deutlicher, dass Verstappen auf sich allein gestellt ist. Perez gibt zu oft, vor allem im Qualifying, nicht nach. Während Verstappen sich noch über Wasser halten und in der Fahrermeisterschaft noch weit nach vorne kommen kann, scheint Red Bull Racing in der Konstrukteursmeisterschaft ohnehin in Schwierigkeiten zu sein.
Wenn du Perez mit Sainz, Leclerc, Lando Norris oder sogar dem jungen Oscar Piastri vergleichst, werden nur wenige Perez höher einschätzen. In einer Meisterschaft, die immer spannender wird, würde man also erwarten, dass Red Bull nach einem besseren Fahrer als Perez sucht. Sie entscheiden sich jedoch für Sicherheit und Beständigkeit. Stillstand ist jedoch gleichbedeutend mit Rückschritt.
In der Tat schien mit Sainz eine bessere Option verfügbar zu sein. Sainz ist vielleicht nicht darauf erpicht, an der Seite von Verstappen zu fahren, aber da Red Bull nun mal Red Bull ist, möchte man trotzdem alles tun, um das stärkste Duo zu bilden. Mit Sainz wäre das möglich gewesen. Auch Yuki Tsunoda zeigt sich mehr und mehr bei VCARB, aber der Japaner war nie ernsthaft im Visier von Christian Horner.
Das deutet darauf hin, dass Horner die aktuelle Situation nicht ernst genug nimmt oder zumindest denkt, dass er mit Perez im zweiten Auto einfach Weltmeister werden kann. Die Zukunft wird zeigen, ob Horner damit Recht hat. Auf jeden Fall ist damit sichergestellt, dass Max Verstappen 2025 wieder auf sich allein gestellt sein wird.