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sainz nimmt f1-markt als geisel: bald eigenes opfer?

Sainz hält den F1-Fahrermarkt in Geiselhaft: Wird er bald sein eigenes Opfer sein?

14. Juli ab 19:00
  • Ludo van Denderen

Als Lewis Hamilton am 1. Februar bekannt gab, dass er für die Saison 2025 zu Ferrari wechselt, dauerte es nicht lange, bis Audi mit dem Manager von Carlos Sainz telefonierte. Auf den spanischen Fahrer wartete beim deutschen Hersteller, der '26 in die Formel 1 einsteigt, ein stattlicher Vertrag mit dem jetzigen Ferrari. Doch anstatt das Angebot anzunehmen, beschloss Sainz zu warten. Und zwar eine sehr lange Zeit. In der Tat wartet er immer noch.

Neben Audi (derzeit Stake F1) haben sich in den letzten Monaten auch Williams und vor kurzem Alpine um Sainz "beworben". Aber selbst diese Teams halten den dreifachen Grand-Prix-Sieger vorerst in der Schwebe, so wie Sainz derzeit den gesamten Fahrermarkt in Geiselhaft hält. Denn solange Sainz nicht entschieden hat, wo seine Zukunft liegt, machen sich eine Reihe von Teams Hoffnungen auf seine Unterschrift und entscheiden sich nicht für eine Alternative.

Wie lange werden die Teams noch Geduld mit Sainz haben?

Inzwischen stellt sich die Frage, wie lange die Geduld dieser Teams anhalten wird. Angeblich ist Audi inzwischen mit dem zaudernden Sainz fertig und intern gibt es den Gedanken: "Entweder so oder gar nicht". Williams-Teamchef James Vowles deutete in Silverstone an, dass er jetzt bei Plan Y oder Z ist, woraus man schließen könnte, dass der Brite auch hier nicht mehr mit der Unterschrift des Spaniers rechnet. Am letzten Rennwochenende hatte Valtteri Bottas ein weiteres Treffen mit der Teamleitung von Williams und er ist derzeit der Hauptkandidat, um Logan Sargeant nach dieser Saison zu ersetzen.

Seit Flavio Briatore als Berater bei Alpine eingestiegen ist, hat auch das französische Team Interesse an Sainz gezeigt. Vielleicht sieht der Spanier mehr in einer Rückkehr ins alte Nest - schließlich ist er früher für Renault gefahren - als in einem Abenteuer mit Audi oder Williams. Aber anders als bei diesen Teams ist Sainz nicht der eindeutige Kandidat Nummer eins. Jack Doohan und Mick Schumacher (die beide bereits mit Alpine in Verbindung gebracht wurden) sind ebenfalls fest im Blick.

Hofft Sainz auf eine Chance bei einem Spitzenteam?

Wenn man ihn fragt, schweigt Carlos Sainz schon seit Wochen über seine Zukunft. Vielleicht hofft er im Stillen auf eine Chance bei Mercedes - für den Fall, dass Andrea Kimi Antonelli doch nicht gut genug für die Formel 1 befunden wird - oder bei Red Bull Racing. Dort würde er gerne der Ersatz für Sergio Perez werden. Aber die Österreicher sind überhaupt nicht scharf auf einen erneuten internen Kampf zwischen Max Verstappen und Sainz, wie es der Fall war, als beide noch für Toro Rosso fuhren.

Carlos Sainz muss aufpassen, dass ihm nicht bald die ernsthaften Optionen ausgehen. Die Teams könnten sich entscheiden, stattdessen auf ihre zweite Wahl zu setzen, um ihre Plätze zu besetzen - in der Annahme, dass irgendwann andere Dominosteine zu fallen beginnen. In diesem Fall könnte es schnell gehen und die Teams mit offenen Plätzen würden sich schnell füllen. Dann würde Sainz einfach das bekommen, was noch frei ist.