Red Bull Junior Hadjar siegt in Spa und festigt die Führung im Titelrennen

Was sie in der Formel 3 können, können wir auch. Das schien zunächst die Devise der Fahrer in der Formel 2 zu sein. Tatsächlich brauchte das F3-Rennen am frühen Morgen drei Safety-Car-Phasen, um nach mehreren Zwischenfällen alle Trümmer zu beseitigen. Auch im F2-Hauptrennen gab es in den ersten Runden gleich zwei Zwischenfälle. Gleich nach dem Start in der ersten Kurve kollidierten Pepe Marti und Oliver Bearman und landeten in der Mauer, sodass die Rennleitung keine andere Wahl hatte, als das Rennen zu neutralisieren.

Martins und Villagomez in der Mauer

Nachdem die Autos der Red Bull- und Ferrari-Junioren geborgen worden waren, konnte der Neustart mit den beiden Titelanwärtern Paul Aron und Isack Hadjar an der Spitze des Feldes erfolgen. Der Este schaffte es, den französischen Algerier hinter sich zu halten, aber dieser Kampf dauerte nicht lange an. Denn Villagomez, der von Barnard zu weit abgedrängt worden war, verlor die Kontrolle über sein Auto und kollidierte mit dem chancenlosen Victor Martins. Für beide Fahrer endete das Rennen mit einem heftigen Crash, woraufhin das Safety Car erneut ausrücken musste.

Nach dem zweiten Neustart entwickelte sich zunächst ein großartiger Kampf zwischen Aron und Hadjar, wobei es letzterem gelang, seinen Rivalen auf der Kemmel Straight zu überholen. Aron entschied sich sofort für einen Boxenstopp, was die perfekte Strategie zu sein schien. Draußen angekommen - und ein wenig unterstützt durch einen langsamen Stopp von Hadjar - hatte Aron mehr Grip und konnte die Führung im Titelrennen zurückerobern.

Hadjar ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Der Youngster des Red Bull Junior Teams wartete geduldig, kam wieder in Arons DRS-Reichweite und schaffte es mit dem Geschwindigkeitsunterschied zu Kemmel, wieder an Aron vorbeizuziehen. Weiter hinten im Feld - obwohl er wegen der Boxenstopps eigentlich vor dem Duo Hadjar und Aron auf der Strecke war - lieferten sich Richard Verschoor und Andrea Kimi Antonelli einen schönen Kampf. Der Niederländer hatte das Mercedes-Talent lange Zeit in seinem Getriebe, hielt aber gut mit. Übrigens bedeutete ein schlechter Boxenstopp, dass Antonelli keine Aussicht auf einen Podiumsplatz hatte.

Hadjar stolz an der Spitze, Aron wurde still

Hadjar und Aron dachten wohl, sie würden gemeinsam entscheiden, wer den Sieg holt. Doch plötzlich war da Gabriel Bortoleto, dem nach seinem Boxenstopp Flügel gewachsen zu sein schienen. Zuerst überholte der McLaren-Junior Aron (der seine Reifen nicht aufrecht erhalten konnte), und nicht viel später war der Brasilianer auch kurz hinter Hadjar. Das schien das Signal für das Red Bull-Talent zu sein, etwas mehr Gas zu geben und Bortoleto aus dem DRS herauszuhalten. Auf diese Weise gelang es Hadjar, relativ sorglos zum Sieg zu fahren, während Bortoleto Zweiter wurde. Aron schien auf dem Weg zum dritten Platz zu sein, aber der Este musste in der letzten Runde einen Motorschaden hinnehmen. Jak Crawford nutzte den Vorteil und wurde trotzdem Dritter. Richard Verschoor fuhr ein gutes Rennen und beendete das letzte Rennen vor der Sommerpause auf dem fünften Platz. Kimi Antonelli wurde Neunter.