Warum Alpine und Ocon sich vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi trennen

,,Ich möchte dem Team für seine harte Arbeit in diesem Rennen danken, aber auch für die harte Arbeit im ganzen Jahr. Wenn es gut läuft, muss man zusammenhalten, aber das Wichtigste ist, dass man zusammenhält, wenn es nicht so gut läuft."

Das waren die Worte von Esteban Ocon, nachdem sein Rennen in Katar durch einen Unfall vorzeitig beendet wurde. Die Worte fielen den Beobachtern auf. Warum sollte sich der Franzose bereits beim Team bedanken, wenn in einer Woche das nächste Rennen in Abu Dhabi ansteht. Doch bald wurde klar: Dies war Ocons letztes Rennen.

Was war geschehen? Ocon wollte nach dem letzten Grand Prix in Abu Dhabi am letzten Test für sein neues Team, Haas, teilnehmen. Alpine teilte ihm mit, dass dies nur möglich sei, wenn sich die Wege nach Katar trennen würden. Wie wir wissen, ist das nun geschehen, und Ocon wird mit Haas an dem Test teilnehmen.

Letztes Rennen für Ocon bei Alpine:

Toto Wolff, der Manager von Esteban Ocon, sprach nach dem Rennen offen über Ocons Abschied von Alpine. Es war also ein klar inszenierter Schritt von Ocon und seinem Management. Wie sich herausstellte, war Alpine tatsächlich überrascht, als Oliver Oakes sich der Presserunde mit den schriftlichen Medien anschloss.

Mit einem Sinn für Humor fragte Oliver Oakes laut, warum plötzlich so viele Journalisten bei seinem Pressetermin anwesend waren. ,,Worüber wollt ihr eigentlich eine Frage stellen?", sagte der Brite. Oakes stellte klar, dass noch nichts offiziell sei, aber aus seinen Antworten wurde schnell klar, dass die Ankündigung tatsächlich kurz bevorstand.

Die große Frage ist also, wie es zu dieser plötzlichen Veränderung kam? ,,Ich denke, das kommt wirklich von allen Seiten. Man könnte sagen, dass es gut ist, Jack früh zu bekommen. Von Estebans Seite aus könnte man sagen, dass es gut ist, früh weiterzumachen. Ich glaube, es passt allen. Die Diskussion war eigentlich ganz natürlich. Ehrlich gesagt war Esteban auch ein wichtiger Teil dieses Teams. Von beiden Seiten passt es zueinander."

Laut Oakes wäre es für beide Parteien gut, wenn sie weitermachen könnten. Doohan kann bereits bei Alpine einsteigen, und Ocon kann den Test nach Abu Dhabi bei Haas absolvieren. Eine Option, das Rennen in Abu Dhabi für Alpine zu fahren und danach den Test für Haas zu absolvieren, war offenbar keine Option. Es scheint also ein anderer Faktor im Spiel gewesen zu sein: die Weltmeisterschaft. Schließlich kämpft Alpine immer noch mit Haas um den sechsten Platz in der Meisterschaft, dem Team, für das Ocon nächste Saison fahren wird.

Warum muss Ocon jetzt gehen?

,,Sobald Esteban angekündigt hatte, dass er zu Haas geht, muss man sich ständig fragen, was die richtige Lösung ist. Die Konstrukteursmeisterschaft war im Gespräch, aber das war nicht das ganze Thema. Wie ihr alle an jedem Wochenende seht, kann es in die eine oder andere Richtung gehen, stimmt's? Es ist ja auch nicht so, dass man für beide Szenarien planen könnte."

Obwohl hinter den Kulissen klar war, dass dies das letzte Rennen für Ocon sein würde, war Oakes von den Berichten, die veröffentlicht wurden, überrascht: ,,Wenn ich ehrlich bin, habe ich an der Boxenmauer ein paar Nachrichten von Teams erhalten, die sich mit dem Team unterhalten haben. Wir haben gerade unsere Nachbesprechung und die Technische Abnahme beendet, um dann mit euch allen zusammenzusitzen. Bevor ich hier saß, habe ich Totos Kommentare gesehen, also denke ich, dass es heute Abend und vielleicht morgen früh noch einige Gespräche zu führen gibt. Es scheint sich alles in eine Richtung zu bewegen, die für alle eine gute Lösung sein könnte."

Natürlich bleibt es bemerkenswert, dass Alpine und Ocon die Saison nicht beenden können. Dass Ocon sich für den Test mit Haas entschieden hat, ist für ihn verständlich, denn so kann er seinen neuen Arbeitgeber bereits kennenlernen. Alpine hätte aufgrund einer Kombination aus Ocons schwächerer Form, dem Titelkampf mit Haas und der Chance, Jack Doohan früher ins Auto zu setzen, nichts dagegen gehabt.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Toby Nixon geschrieben

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