F1 News

Vettel räumt ein, dass es "scheinheilig" sei, den Spagat zwischen Umweltbewusstsein und Jet-Set-Vergangenheit zu schaffen
- GPblog.com
Sebastian Vettel ist seit langem ein Verfechter des Umweltbewusstseins, aber er ist sich auch des Widerspruchs in seiner Vergangenheit als Formel-1-Fahrer, der häufig um die Welt reist, bewusst. In einem Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger gab der vierfache Weltmeister offen zu, dass er sich in dieser Hinsicht für einen Heuchler hält.
Sebastian Vettel ist seit 2022 nicht mehr in der Formel 1, aber er ist immer noch sehr präsent, vor allem weil er sich für den Umweltschutz einsetzt - eine Sache, die ihm sehr am Herzen liegt. Der deutsche Fahrer gewann von 2010 bis 2013 mit Red Bull Racing vier Weltmeisterschaften in Folge, bevor er für fünf Saisons zu Ferrari wechselte und später zwei Jahre bei Aston Martin verbrachte. Nachdem er fast alles erlebt hat, was der Sport zu bieten hat, wurde Vettel kürzlich gefragt, ob seine Haltung zum Umweltschutz im Widerspruch zu seiner Karriere im Motorsport steht.
Ohne zu zögern gab Vettel den Widerspruch offen zu und räumte ein, dass seine Vergangenheit als Formel-1-Fahrer und häufiger Weltreisender seine Befürwortung heuchlerisch erscheinen lässt.
Vettel bezeichnet sich selbst als Heuchler
"Ich muss mir diesen Vorwurf gefallen lassen. Und ja: Ich bin der grösste Heuchler, den es gibt, wenn ich über Umweltthemen rede und gleichzeitig einen so grossen Fussabdruck hinterlassen habe. Ich flog jahrelang um die Welt – und das nicht Economy, sondern Business oder First Class. Doch muss ich mich deswegen schlecht fühlen? Wir werden das Problem nicht mit Scham lösen, sondern vielmehr, indem wir uns damit konfrontieren und nach Lösungen suchen.", erklärte Vettel.
"Wir alle sind doch Heuchler, weil wir auch Dinge geniessen, von denen wir wissen, dass sie nicht so gut sind. Müssen wir nach Thailand in die Ferien fliegen? Nein. Aber es ist halt auch unheimlich schön dort. Wir sollten das Reisen nicht verbieten, sondern technologische Möglichkeiten anbieten, die uns erlauben, das Gleiche zu tun wie bislang – nur nachhaltiger.", schloss der vierfache Weltmeister.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Esteban den Toom geschrieben
Willst du mehr Formel 1? Dann folge GPblog auch auf unseren verschiedenen Social Media Kanälen!