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Schumacher trauert um Jordan: "Ein bisschen wie ein Rockstar, immer unterstützend".
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Die Formel-1-Fans mussten heute die traurige Nachricht vom Tod Eddie Jordans vernehmen. Ralf Schumacher sprach ausführlich über den Iren, der ihm und seinem Bruder Michael Schumacher in der Formel 1 geholfen hat. Der Deutsche sprach über die Beziehung, Jordans Einfluss auf sein Leben und die Leidenschaft des ehemaligen Teambesitzers für den Sport.
"Es ist schwierig, aber in erster Linie natürlich für die Familie", begann Ralf bei Sky Sports Deutschland. "Es ist schwierig, aber in erster Linie natürlich für die Familie. Klar war es ein sehr schwerer Weg und er war schon länger krank. Aber wenn es dann mal so weit ist und es ist letzte Nacht dann passiert - seine Frau und Freunde waren Gott sei Dank dabei - ist es natürlich schrecklich. Wir haben alle bis zum Schluss gehofft, dass es irgendwie geht, weil er ist ja ein Lebemensch gewesen und das im positiven Sinne. Immer voller Energie, er hat viel Sport gemacht, gerne Musik gemacht und man glaubte immer bis zum Schluss nicht, dass er es nicht irgendwie hinkriegt."
Der Mann, der die Schumachers in die Formel 1 gebracht hat
Jordan spielte eine Schlüsselrolle in der F1-Karriere der Schumacher-Brüder. "Im Grunde genommen hat er uns beiden das Tor zur Formel 1 eröffnet. In Michaels Fall war vielleicht auch ein bisschen Glück dabei, dass dieses Auto da war und dass er da sein Können zeigen konnte. Und bei mir war es dann noch mal was anderes. Ich war ja zwei Jahre bei ihm. Wir haben natürlich auch nicht immer schöne Zeiten gehabt, wie das halt so ist, wir haben uns auch mal gestritten. Aber viel wichtiger ist, was daraus entstanden ist und das war dann wirklich eine gute und lange Freundschaft, vor allem in den letzten Jahren."
Der Deutsche kann sich nur an großartige Momente mit dem Iren erinnern, auch wenn sie viele Debatten bei der Zusammenarbeit hatten. "Erst mal in der Formel 1: Ich werde nie vergessen, wie er kam und sagte: 'Komm vergiss den Ron Dennis, komm zu mir, da bist du eh besser aufgehoben.' Natürlich gab es auch viele Streitgespräche, aber wir haben auch viel gelacht und wenn er dann seine Musikfestivals gemacht hat, wo man manchmal dabei sein musste, war es auch wirklich toll.", erinnert sich Schumacher.
Außerdem half Jordan dem Fahrer auch in seinem Privatleben. "Er war nicht nur ein großartiger Fahrer, Vater und Teamchef, sondern auch wirklich ein richtig guter Mensch mit dem Herz am rechten Fleck."
Ein Rockstar in der Formel 1
Laut Schumacher hatte Jordan eine besondere Persönlichkeit, die man heutzutage in der Formel 1 nicht mehr so oft antrifft. "Er war so ein bisschen der Rockstar der Formel 1. Aber es war generell damals so die Zeit mit Flavio (Briatore, Anm. d. Red.), der ja Gott sei Dank noch mal in die F1 zurückgekommen ist. Er hat das einfach gelebt und ich glaube, das hat der Formel 1 auch viel gebracht und hat die Formel 1 ausgemacht. Das ist heute ein bisschen steriler, auf eine andere Art und Weise. Wobei ich sagen muss: Zak Brown ist auch ein sehr, sehr cooler Formel-1-Teamchef."
Bis zum letzten Moment in den Sport involviert
Während Jordan mit dem Krebs kämpfte, erklärte Schumacher, dass er auch mit der Formel 1 immer noch in Kontakt blieb. "Ja klar, bis zum Schluss. Wir haben noch über die Testfahrten gesprochen und wir haben noch telefoniert vor ein paar Tagen. Also alles gut: Er war da immer dabei und war auch guter Hoffnung, dass er es irgendwie schafft. Aber zum Schluss hat er auch sehr, sehr viel Gewicht verloren und das war sehr anstrengend für ihn.", schloss er.
Im Dezember letzten Jahres gab Jordan in dem Podcast "Erfolgsformel", den er gemeinsam mit David Coulthard moderierte, bekannt, dass bei ihm eine aggressive Form von Blasen- und Prostatakrebs diagnostiziert worden war. Er wurde 76 Jahre alt.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Nicole Mulder geschrieben.
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