Warum Oscar Piastri ein Generationstalent ist

Aber wie hat sich diese sehr chaotische Geschichte im Sommer 2022 eigentlich abgespielt? Piastri hat schließlich bei McLaren unterschrieben, aber das ist noch nicht einmal die Hälfte der Geschichte. Wie konnte ein Generationstalent in dieser Situation landen? Unser dritter und letzter Rookie des Jahres 2023, den wir uns in dieser Miniserie ansehen werden, ist Oscar Piastri.

Eine sehr chaotische Situation

Als Mitglied der Alpine-Akademie sah es so aus, als würde er Fernando Alonso ersetzen, als der Spanier zum zweiten Mal zurücktrat. Alpine rechnete jedoch damit, dass Alonso noch ein paar Jahre bleiben würde, und wollte Piastri zu Williams schicken, um Erfahrungen zu sammeln. Als Alonso jedoch zu Aston Martin wechselte, ging Alpine sofort davon aus, dass Piastri diese Lücke füllen würde und kündigte Piastri im August für 2023 an.

Ohhhh, wie falsch sie lagen! Nachdem Alpine klar gemacht hatte, dass sie mit Alonso weitermachen wollten, hatte Piastri die Nase voll, vor allem, weil er trotz seines ersten Sieges in der F2 bereits einen Platz verpasst hatte. Das ging so weit, dass Piastri am 4. Juli, noch bevor Alonso seinen Abschied bekannt gab, einen Vertrag mit McLaren für 2023 unterschrieb.

Als Alpine ankündigte, dass er für sie fahren würde, schlug Piastri auf Twitter zurück und erklärte, dass sie sich geirrt hätten und er nächste Saison nicht für sie fahren würde. Nach einer Reihe von chaotischen Ereignissen, bei denen die Zukunft eines Generationstalents auf dem Spiel stand, ging die Sache vor das Vertragsanerkennungsgremium der FIA, das entschied, dass McLaren das einzige Team mit einem gültigen Vertrag mit dem Australier für das nächste Jahr ist. Piastri ersetzte Ricciardo, und Alpine stand mit eingekniffenem Schwanz da und verpflichtete schließlich Pierre Gasly.

"Einer der am meisten unter die Lupe genommenen Rookies der jüngeren Geschichte"

Diese ganze Situation hat Piastri zu einem der am meisten unter die Lupe genommenen Rookies in der jüngeren Geschichte gemacht und den Druck, der damit einhergeht, dass er als einer der talentiertesten Fahrer überhaupt gilt, nur noch erhöht.

Der Australier gewann auf Anhieb die Formel-2-Weltmeisterschaft, konnte aber keinen Platz in einem Formel-1-Team ergattern, so dass er für 2022 als Reservefahrer vorgesehen ist. Jetzt hat ihm diese Auszeit vom Sport etwas geschadet, denn alle haben vergessen, wie gut er eigentlich war. In der Formel-2-Saison 2021 stand er in jeder Runde von Runde 4 bis 8 auf der Pole Position und gewann das Feature Race in jeder Runde von Runde 5 bis 8. Zum Vergleich: Drugovich, der Champion von 2022, gewann 4/14 und hatte nur 4 Pole Positions.

Eine elitäre Gruppe

2023 wird er unweigerlich mit Lando Norris verglichen werden. Norris hat sich seit seinem Debüt hervorragend geschlagen und wird immer besser. Piastris erste Messlatte wird die Leistung von Norris sein, denn er ist sein Teamkollege und sie benutzen die gleiche Technik. Aber kann er seinen Teamkollegen übertreffen? Seine Formel-2-Bilanz ist die eines Generationstalents, und die einzigen Fahrer, die in den letzten Jahren eine ähnliche Bilanz hatten, sind Charles Leclerc und George Russell, und sieh dir nur an, wo sie jetzt stehen und wie sie jetzt aussehen! Sowohl McLaren als auch Alpine taten alles, um sicherzustellen, dass sie ihren Mann bekamen. McLaren ersetzte einen sehr sicheren, wenn auch leistungsschwachen Daniel Ricciardo, also sehen sie offensichtlich etwas in seinen Fähigkeiten. Sie haben Berge versetzt, um ihn unter Vertrag zu bekommen.

Australischer Charme

Und natürlich ist er ein Australier, ein frecher Charakter mit Charisma und einer Menge Talent. Die Fans von Daniel Ricciardo kamen früher in Scharen in die ganze Welt und ich erwarte, dass die australischen Fans für ihren neuen Goldjungen in Scharen kommen werden. Stell dir vor, wenn McLaren beim Großen Preis von Australien konkurrenzfähig ist. Das wird ein Spektakel.

Im Großen und Ganzen wurde Piastris Talent also von Kontroversen überschattet, und das war nicht seine Schuld. In diesem Video (bzw. Artikel) habe ich von einem "Generationstalent" gesprochen, und ich glaube nicht einmal, dass das übertrieben ist, denn seine Leistungen sind mit denen von Fahrern vergleichbar, die als Stars der Zukunft gelten. Ob er es im McLaren beweisen kann, hängt von seiner Ausrüstung ab, aber McLaren hat auf jeden Fall ein Generationstalent an der Hand!