Alpine-CEO zu neuen Fahrern: "Wir sind kein Wohlfahrtsverband".
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Nach der Oscar Piastri-Saga, bei der das Alpine Team sowohl Piastri als auch Fernando Alonso auf einen Schlag verlor, ist das Team gezwungen, seine Organisation zu überdenken. In einem Interview mit AMuSwirft CEO Laurent Rossi einen kritischen Blick auf die Alpine Academy, das Trainingsprogramm für neue Fahrer.
Dass Alpine mit den Ereignissen rund um den Weggang von Oscar Piastri nicht glücklich ist, sollte klar sein. Nach ein paar turbulenten Wochen entschied die FIA-Vertragskommission schließlich, dass der Australier doch zu McLaren wechseln kann. Das hinterließ bei Alpine einen bitteren Beigeschmack, denn sie hatten einen langfristigen Plan mit Piastri.
Bereits 2020 war Piastri über die Alpine Academy mit Alpine in Verbindung gebracht worden. Dieses Jahr wurde er als Reservefahrer hinter Alonso und Esteban Ocon bestätigt. Der Plan war, Piastri zu befördern, sobald ein Platz frei wird, aber Piastri konnte offenbar nicht darauf warten. Für den CEO von Alpine, Laurent Rossi, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich etwas an der Struktur und den Regeln rund um das Trainingsprogramm ändern muss.
Rossi möchte mehr Kontrolle über die Fahrer in der Alpine Academy bekommen.
Ein Teil von Rossis Plänen ist das Management der Fahrer auf ihrer Trainingsstrecke. Piastri wurde zum Beispiel vom ehemaligen Formel-1-Fahrer Mark Webber vertreten. Wenn es nach Rossi ginge, würde Alpine das Management der Fahrer in ihrer Akademie selbst übernehmen und keine externen Manager mehr zulassen. Seiner Meinung nach bilden sie jetzt zu schnell Fahrer für andere Teams aus, anstatt dass diese Fahrer im Alpine-Team bleiben. Er deutete auch an, dass er in Zukunft gerne Verträge hätte, bei denen sich die Fahrer für einen längeren Zeitraum an ein festes Team binden.
Rossi ist auch der Meinung, dass eine mögliche Regeländerung in Betracht gezogen werden sollte, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Die Teamchefs Christian Horner und Toto Wolff hatten ebenfalls gesagt, dass sie die Situation nicht gut finden, und Rossi sieht dies als Bestätigung dafür, dass sich etwas an den Regeln ändern muss.
"Vielleicht sollten wir es wie im Fußball machen, wo es immer wieder vorkommt, dass kleine Vereine Spieler ausbilden, und sobald sie gut sind, werden sie von den Großen weggekauft. Wir könnten eine Dreijahresfrist in Betracht ziehen, bevor ein Fahrer das Team wechseln darf." Auf jeden Fall ist klar, dass Rossi nicht zulassen wird, dass so etwas noch einmal passiert. "Wir müssen vermeiden, Fahrer für andere auszubilden. Wir sind keine Wohltätigkeitsorganisation."