Die Stärkung der Beziehungen zu Honda ist Teil des ausgeklügelten Plans von Red Bull

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Die Stärkung der Beziehungen zu Honda ist Teil des ausgeklügelten Plans von Red Bull
5. Oktober 2022 ab 12:20
  • GPblog.com

Die Zusammenarbeit, die Red Bull und Honda bis 2025 hatten, wird ab dem kommenden Grand Prix in Japan deutlich verstärkt werden. Die Frage ist, ob dies die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit nach 2025 ist. In jedem Fall sieht es nach einem ausgeklügelten Plan von Red Bull aus. Was haben beide Parteien von einer Partnerschaft ab 2026?

2026 wird in der Formel 1 ein neues Motorenreglement in Kraft treten. Dieses Reglement wird sich mehr denn je auf die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Antriebsquellen konzentrieren. Es ist ein interessanter Zeitpunkt für viele Autohersteller, in die Formel 1 einzusteigen. Der Volkswagen Konzern zum Beispiel war schon früh dabei und half bei der Aushandlung der genauen Regeln, die ab 2026 gelten werden. Der Plan des Unternehmens sieht vor, dass Audi und Porsche in die Formel 1 einsteigen.

Honda ist in einer interessanten Position für 2026

Der Vorteil für Automarken: Mit der Entwicklung nachhaltiger F1-Antriebsquellen können sich die Automarken strategisch als wichtiger Akteur auf dem Automarkt positionieren. Volkswagen ist daher nicht der einzige, der an einer Partnerschaft mit einem bestehenden F1-Team interessiert ist. Laut Red Bull Racing-Teamberater Dr. Helmut Marko gab es auch mehrere Kandidaten für eine Zusammenarbeit mit der Red Bull-Gruppe. Da Red Bull sich dafür entschieden hat, seine Partnerschaft mit Honda in den kommenden Jahren zu festigen, scheint Honda in einer interessanten Position zu sein, seine Zusammenarbeit mit dem Team von Max Verstappen ab 2026 fortzusetzen.

Obwohl Honda erst in diesem Jahr den Stecker aus dem F1-Projekt gezogen hat und sich in den nächsten Jahren bis 2025 im Hintergrund halten wird, scheint die Partnerschaft für 2026 lebendiger denn je zu sein. Der Deal zwischen Red Bull und Porsche ist geplatzt, wodurch ein begehrter Platz frei wurde. Für Honda wäre eine vollständige Rückkehr im Jahr 2026 ein großer Gewinn gegenüber dem Rivalen Hyundai. Der koreanische Autohersteller ist derzeit in mehreren Rennklassen aktiv, hätte aber auch Interesse an einem Debüt in der F1. Stefano Domenicali hat sich bereits mit den Vertretern der Marke getroffen.

Die Beweggründe von Red Bull Racing

Die Verhandlungen zwischen Red Bull und Porsche scheiterten an der Aufteilung der Kontrolle innerhalb des Teams. Porsche hätte gerne einen proportionalen Anteil an Red Bull Powertrains, aber Red Bull war damit nicht einverstanden. Red Bulls größter Verhandlungsvorteil besteht darin, dass es mit Red Bull Powertrains eine einigermaßen unabhängige Position hat. Red Bull erhält zwar Unterstützung von Honda, ist aber nicht vollständig von einem Partner oder der Lieferung eines Motorenherstellers abhängig. Das macht die Fortsetzung der Partnerschaft mit Honda im Jahr 2026 logisch.

Der Vorteil für Red Bull: Mit dem neuen Reglement für 2026 wird viel Zeit und Können in die Entwicklung eines völlig neuen Produkts gesteckt werden müssen. Red Bulls unabhängige Position in der Motorenentwicklung könnte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz vorteilhaft sein. Einen Autohersteller als Partner zu haben, wäre dann besonders nützlich. Red Bull, das angedeutet hat, dass es nicht die Hälfte seiner Kontrolle an Porsche abtreten will, sucht also nach einem Partner, der sich mit weniger zufrieden gibt. In die Bindung mit Honda zu investieren - die nach dem ersten Titelgewinn von Max Verstappen schon recht stark ist und nach dem Gewinn beider Titel 2022 nur noch stärker werden wird - ist ein raffinierter Schachzug von Red Bull nach der aufgekündigten Partnerschaft mit Porsche. In der Tat könnte Honda nun eher bereit sein, sich 2026 mit weniger (als den 50 Prozent) zufrieden zu geben.

Ein letzter großer Vorteil, den Red Bull aus der Partnerschaft mit Honda für 2026 ziehen könnte, ist, dass sie, wenn sie es richtig anstellen, ab 2026 möglicherweise ein neues Team bilden könnten. Laut dem F1-Journalisten Erik van Haren könnte Red Bull auf dem Papier einen Partner brauchen, um den Hybridteil des Motors zu entwickeln. "Dieser Partner (in diesem Fall Honda) wird, glaube ich, zu neunzig Prozent als Newcomer betrachtet. Dann bekommt man in den kommenden Jahren einen Entwicklungsbonus."