Formula 1

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Formel 1 als Meisterschaft mit mehreren Rennen, bei denen die Autos nur wenigen Regeln unterlagen. Es gab keine vollständige Freiheit beim Bau der Autos, aber es wurden grundlegende Vorschriften festgelegt, auf deren Basis die schnellstmöglichen Fahrzeuge entwickelt werden mussten. Diese Rennen blieben zunächst Einzelveranstaltungen, bis 1950 offiziell die erste Weltmeisterschaft gegründet wurde.

Im Jahr 1950 sicherte sich der Italiener Giuseppe Farina den ersten Weltmeistertitel für Alfa Romeo und schlug dabei nur knapp seinen Teamkollegen Juan Manuel Fangio. Letzterer sollte jedoch als einer der größten Fahrer der Formel-1-Geschichte in die Annalen eingehen. Nach der ersten Niederlage gewann Fangio die Weltmeisterschaften in den Jahren 1951, 1954, 1955, 1956 und 1957. Ein Rekord, der erst 2003 – nach 45 Jahren – von Michael Schumacher gebrochen wurde.

Juan Manuel Fangio

Fangio holte Titel mit Alfa Romeo, Ferrari, Maserati und auch mit Mercedes. Nach ihm traten die Briten auf den Plan. Die britische Dominanz begann 1959, als der Australier Jack Brabham den Weltmeistertitel für das britische Team Cooper gewann, und endete erst im Jahr 2000, als Schumacher die Vorherrschaft der britischen Teams beendete. Zwischen 1959 und 1999 gingen nur sechs Titel nicht an ein britisches Team.

Die Formel 1 wird britisch geprägt

Neben den britischen Teams wie Cooper, Brabham, BRM, Lotus, Tyrrell, McLaren und Williams triumphierten auch zahlreiche britische Fahrer. Es war die Ära von Jackie Stewart, Graham Hill, Jim Clark und James Hunt, in der die britischen Fahrer fast jedes Jahr Titel holten. Unter der Führung von Stirling Moss sammelte Großbritannien Prestige in der Formel 1.

Technische Innovationen

Gleichzeitig diente die Formel 1 als Innovationslabor für die Automobilindustrie. Von frontmontierten Motoren wechselten die Ingenieure bald zu Mittelmotor-Konstruktionen. 1962 wurde erstmals ein Aluminium-Chassis eingeführt und in den 1970er Jahren sorgte Lotus mit dem Ground-Effect-Konzept für Aufsehen. Die Autos wurden auf die Strecke „gesaugt“ und konnten dadurch Kurven mit unglaublichen Geschwindigkeiten durchfahren.

Die Macht von Bernie Ecclestone

Unter der Leitung von Bernie Ecclestone wuchs die Formel 1 auch finanziell. Ab 1978 war Ecclestone Präsident der Formel 1 und ließ sich die Austragung von Rennen von den Streckenbetreibern teuer bezahlen. Sein Motto: „Mitmachen oder draußen bleiben“. Mit dieser harten Verhandlungsstrategie gegenüber Strecken und Teams machte Ecclestone die Formel 1 zu dem milliardenschweren Geschäft, das wir heute kennen.

Auch sportlich veränderte sich viel

Williams und McLaren dominierten, doch die Fahrer-Weltmeistertitel gingen an Piloten unterschiedlichster Nationen. Nach Nelson Piquet, Niki Lauda und Keke Rosberg brach die vielleicht größte Rivalität der Formel-1-Geschichte aus: Alain Prost gegen Ayrton Senna.

Senna gegen Prost

Prost war der etablierte Fahrer mit zwei Titeln, Senna hingegen das aufstrebende Ausnahmetalent. Millionen von Fans auf der ganzen Welt verfolgten ihre legendären Duelle, besonders 1989 und 1990. 1989 wurde Senna nach einem umstrittenen Duell disqualifiziert – begünstigt von der französischen FIA-Führung. 1990 provozierte Senna bewusst eine Kollision mit Prost, um den Titel zu sichern.

Als Prost 1993 zu Williams wechselte, ließ er sich vertraglich zusichern, dass Senna nicht sein Teamkollege sein durfte. Mit dem besten Auto gewann Prost seinen vierten und letzten Titel. Senna wechselte 1994 zu Williams, verunglückte jedoch tödlich beim Großen Preis von San Marino. Auch Roland Ratzenberger kam an diesem Wochenende ums Leben.

Diese tragischen Vorfälle führten zu einer grundlegenden Verbesserung der Sicherheitsstandards in der Formel 1. Seitdem gab es nur noch einen Todesfall in einem F1-Rennen: Jules Bianchi 2015.

Der Aufstieg von Michael Schumacher

1994 betrat mit Michael Schumacher ein Ausnahmetalent die Bühne. Der Deutsche dominierte durch seine Fitness, seine Disziplin und seine technische Finesse. Er gewann zwei Titel mit Benetton und führte anschließend Ferrari zurück an die Spitze – gemeinsam mit Jean Todt und Ross Brawn.

Zwischen 2000 und 2004 gewann Schumacher fünf Titel in Folge. Insgesamt sieben Weltmeisterschaften machten ihn zum Rekordhalter. Ferraris Dominanz endete erst 2005, als Fernando Alonso zwei Titel mit Renault (ehemals Benetton) gewann. Schumacher beendete seine Karriere Ende 2006.

Hamilton auf der Jagd nach Schumacher

Nach Schumacher war es Lewis Hamilton, der die neue Referenz darstellte. Bereits 2008 gewann er mit McLaren seinen ersten Titel. Mit Mercedes holte Hamilton sechs weitere Titel. 2021 hätte er mit einem achten Titel Schumachers Rekord brechen können, doch er verlor die WM im letzten Rennen von Abu Dhabi an Max Verstappen – der Beginn einer neuen Ära.

Formel 1 im Jahr 2023

Die Saison 2023 wurde von Red Bull Racing und Verstappen dominiert. Bereits bei den Wintertests in Bahrain war klar, dass der von Adrian Newey konstruierte RB19 das beste Auto war. Verstappen holte die Pole und gewann das Auftaktrennen, Sergio Perez wurde Zweiter.

Red Bull gewann die ersten 14 Rennen der Saison, davon 12 durch Verstappen und 2 durch Perez. Nach seinem Sieg in Aserbaidschan schien Perez ein Titelkandidat, doch Verstappen setzte sich schnell ab.

Verstappen gewann 10 Rennen in Folge – von Miami bis Monza – und brach damit den Rekord von Sebastian Vettel. In Singapur siegte Carlos Sainz und beendete Verstappens Serie.

In Japan sicherte sich Red Bull mit einem Sieg von Verstappen den Konstrukteurstitel. In Katar krönte sich Verstappen beim Sprint Race zum dreifachen Weltmeister.

In den USA gewann Verstappen sowohl die Sprint als auch das Hauptrennen. In Mexiko schied Sergio Perez früh aus, während Verstappen seinen 16. Saisonsieg einfuhr. Im Paddock machten zudem Gerüchte über die Zukunft von Fernando Alonso die Runde.

Die Formel-1-Saison 2025

Die Saison 2025 verspricht eine der spannendsten der letzten Jahre zu werden. Neue technische Regeln zwingen die Teams dazu, ihre Autos komplett neu zu entwickeln. Max Verstappen tritt als Titelverteidiger an, doch Mercedes, Ferrariund McLaren sind entschlossen, die Lücke zu schließen. Es erwartet uns eine Saison voller spannender Duelle, Überraschungen und packender Rennen.