Milliardär aus Hongkong will eigenes F1-Team gründen: '2026 am realistischsten'

Lo ist der CEO von RE Lee International, dem größten Lebensversicherungsanbieter der Welt. Lo selbst ist inzwischen fast zwei Milliarden wert und plant, dieses Geld für seine größte Leidenschaft zu verwenden: den Motorsport. Als Privatinvestor hat er bereits Geld in Williams gesteckt, aber jetzt will er mit seinem eigenen Team einsteigen. "Mit einem aktuellen Team wäre das schneller", erklärt Lo. "Realistisch gesehen wäre es 2026, das Auto mit einem neuen Team in die Startaufstellung zu bringen. Das ist eine kurze Zeitspanne, ein sehr enger Zeitrahmen."

"In den letzten Jahren wurde ich von vielen Akteuren in der F1-Welt angesprochen", fährt Lo fort. "Das reicht von Teams bis hin zu sehr aufstrebenden potenziellen Teambesitzern oder Investoren. Wir wären sehr glücklich, wenn wir daran beteiligt wären, in welcher Funktion auch immer." Er stellt jedoch klar, dass seine eigene Rolle relativ begrenzt sein wird. "Ich bin nicht klug genug, um das Team zu leiten! Wenn ich überhaupt beteiligt wäre, dann nur finanziell."

Fokus auf Amerika auf Kosten von Asien

Für Lo liegt ein großer Mehrwert in der Erschließung des asiatischen Marktes. Der Schwerpunkt der Formel 1 hat sich in den letzten Jahren mehr auf die Vereinigten Staaten und den Nahen Osten verlagert, so dass Ostasien weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Nach der Absage des Großen Preises von China stehen beispielsweise nur noch zwei Rennen in Ostasien auf dem Programm, in den Vereinigten Staaten dagegen drei. " Diese neue Popularität ist nicht nur in den USA zu finden", glaubt Lo. "Sie ist auch in Asien in aller Munde. Ich war beim Großen Preis von Singapur dabei und die Begeisterung aller Anwesenden war unglaublich. Ich glaube nicht, dass es ein asiatisches Team an sich braucht, aber vielleicht einen asiatischen Einfluss. Wir würden versuchen, den Kuchen größer zu machen."

Sollte es Lo tatsächlich gelingen, in die Formel 1 einzusteigen, wäre es das erste Mal seit 2015, dass ein neues Team in den Sport aufgenommen wird. In jenem Jahr kam Haas hinzu. Lo ist nicht der einzige, der einen Versuch unternimmt: Auch Andretti Racing versucht schon seit einiger Zeit, in die Formel 1 einzusteigen.