Leclerc und Renningenieur in Saudi-Arabien im Gespräch: "Unglaublich"
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Christian Danner sieht, dass Lewis Hamilton und Charles Leclerc bei ihren Teams derzeit nicht "glücklich" sind. Beide Fahrer hatten gehofft, dieses Jahr um den Weltmeistertitel zu kämpfen, aber die harte Realität ist, dass ein ernsthafter Kampf mit Max Verstappen extrem weit entfernt ist. Danner vermutet, dass Hamilton motiviert bleiben wird, obwohl er bei Leclerc etwas mehr Ungeduld sieht.
Für Hamilton ist es wieder einmal nicht die Saison, die er sich erhofft hatte. Die deutsche Rennstrecke war bereits aus dem Rennen um den Weltmeistertitel 2022, hielt aber trotzdem am Konzept der enttäuschenden W13 für 2023 fest. Das scheint nun die falsche Entscheidung gewesen zu sein, worüber Hamilton sehr verärgert ist. Der Brite hat angedeutet, dass er das Gefühl hat, dass seine Kritik und seine Wünsche für die laufende Saison nicht genug gehört wurden.
Wird Hamilton motiviert bleiben?
Hamilton scheint fest entschlossen zu sein, seinen achten Weltmeistertitel in der Formel 1 zu holen. Deshalb rechnet Danner nicht damit, dass Hamilton seinen Helm nach dieser Saison an den Nagel hängen wird. Der Vertrag des Mercedes-Piloten läuft nach dieser Saison aus, aber eine neue Verpflichtung ist noch nicht unterschrieben worden. Im Fahrerlager gibt es Gerüchte, dass Hamilton abwartet, ob sich die Situation bei Mercedes in der kommenden Zeit verbessert.
Danner: "Ich glaube dennoch nicht, dass der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton die Lust an der Formel 1 verliert. Schon alleine deswegen nicht, weil wir einen prachtvoll fahrenden Fernando Alonso erleben, und der Spanier ist drei Jahre älter als Lewis", sagte der Analyst gegenüber Servus TV. Bekanntlich sind Hamilton und Alonso nicht gerade die besten Freunde des jeweils anderen. Im Jahr 2007 gerieten die beiden als Teamkollegen bei McLaren regelmäßig aneinander.
Die Tatsache, dass es ihnen jetzt nicht so gut geht, könnte sich auf ihre Motivation auswirken. "Gewiss, ein nicht konkurrenzfähiges Auto kann einem Rennfahrer den Schneid nehmen. Aber für mich ist Lewis ein Pilot, der sich nicht so schnell demotivieren lässt. Auch wenn ihm in Form seines Stallgefährten George Russell ein ziemlich rauer Wind entgegen bläst. Hamilton ist jedoh einer, der sich in Widrigkeiten verbeisst und dann nur noch grimmiger entschlossen den Erfolg sucht."
Auch Leclerc nicht zufrieden
Auch für Charles Leclerc, den letztjährigen Weltmeisterschaftszweiten, ist der Saisonstart ausgesprochen enttäuschend verlaufen. Mit dem SF23 hat der Ferrari-Pilot kein Auto bekommen, mit dem er um Siege, geschweige denn um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. Danner ist überrascht von der Situation des Rennstalls aus Maranello.
"Bezeichnend war für mich dabei ein Funkverkehr zwischen Leclerc und seinem Renningenieur", meint der ehemalige Formel-1-Pilot und bezieht sich damit auf die Tatsache, dass der Monegasse von Xavier Marcos Padros verspätet angewiesen wurde, nach der Safety-Car-Linie Vollgas zu geben, weil Hamilton einen Boxenstopp eingelegt hatte. Leclerc kritisierte Xavi, da die Information seiner Meinung nach viel zu spät kam. "Für mich sind das Hinweise darauf – bei Ferrari geht’s wirklich ans Eingemachte. Solche Diskussionen in einem Rennen führen zu müssen, unglaublich. Ferrari auf 6 und 7, in einem Rennen, von dem sich die Italiener so viel versprochen hatten, das ist eine Voll-Katastrophe."