Massa will Titelgewinn von Hamilton 2008 wegen Ecclestone-Aussagen rückgängig machen

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Massa will Ergebnis von 2008 anfechten
4. April 2023 ab 14:47
Letzte Aktualisierung 4. April 2023 ab 15:23
  • GPblog.com

Felipe Massa hat angekündigt, dass er die Ergebnisse der Meisterschaft 2008 revidieren lassen will. Im Gespräch mit Motorsport.com sagt der ehemalige Ferrari-Pilot, dass er rückwirkend zum Sieger des Jahres ernannt werden möchte und nicht Lewis Hamilton.

Der Grund für Massas Aktion ist die Kontroverse um den Großen Preis von Singapur 2008, besser bekannt als "Crashgate". Renault-Teamchef Flavio Briatore wies seinen Fahrer Nelson Piquet Junior an, absichtlich einen Unfall zu bauen, damit Teamkollege Fernando Alonso das Rennen gewinnen konnte. Massa holte in diesem Rennen keine Punkte, Hamilton hingegen schon, was dazu führte, dass Hamilton am Ende mit nur einem Punkt Vorsprung den Titel gewann.

Offiziell kam die ganze Geschichte des Crashgate erst 2009 ans Licht, aber kürzlich gab Bernie Ecclestone bekannt, dass er als damaliger Chef der Formel 1 schon 2008 von der ganzen Situation wusste. Gemeinsam mit dem damaligen FIA-Präsidenten Max Mosley beschloss Ecclestone, die Geschichte geheim zu halten, um eine Kontroverse zu vermeiden.

Massa sieht genug Grund, die Ergebnisse anzufechten

Für Massa ist das Grund genug, die Ergebnisse des Großen Preises von Singapur für ungültig zu erklären. Obwohl Briatore, Renault und Piquet bestraft wurden, wurde nie etwas mit den Rennergebnissen gemacht. Massa argumentiert, dass er dadurch am meisten benachteiligt wurde, und prangert auch die Haltung von Ecclestone und Mosley in dieser Frage an. "Nach 15 Jahren hören wir vom ehemaligen Besitzer dieses Wettbewerbs, dass er 2008 zusammen mit dem Präsidenten der FIA davon erfahren hat und dass sie nichts unternommen haben, um zu verhindern, dass der Name der Formel 1 befleckt wird. Das ist sehr enttäuschend."

Ob Massa mit seinen Einsprüchen erfolgreich sein wird, ist noch fraglich. Fälle wie dieser sind zwar verjährt, aber je nachdem, in welchem Land er Einspruch erhebt, könnte es noch innerhalb des zulässigen Zeitrahmens sein. Massa verweist hier auch auf Fälle aus anderen Sportarten, zum Beispiel im Fall von Lance Armstrong im Radsport, wo ebenfalls rückwirkend Titel aberkannt wurden. Massa stellt jedoch klar, dass er keine finanzielle Entschädigung oder eine Entschuldigung will. Ihm zufolge gibt es nur ein gewünschtes Ergebnis: "Es wäre das Richtige, das Ergebnis des Rennens zu annullieren, das wäre die einzige Gerechtigkeit in einem solchen Fall". Damit wäre Massa auch 15 Jahre später noch der Champion von 2008.