Analyse | Warum gibt es immer noch kein Wort über neue F1-Teams?

In den letzten Monaten haben mehrere Bewerberteams ihre Bewerbung bei der FIA angekündigt. Bei einigen von ihnen kann man sich ernsthaft fragen, wie realistisch ihre Kandidatur ist, aber Andretti Cadillac und Hitch Grand Prix scheinen - zumindest von der Seitenlinie aus - ernsthafte Anwärter zu sein. Sowohl Andretti mit seinem Partner Cadillac als auch Hitech verfügen über ausreichende finanzielle Mittel und die notwendigen Einrichtungen, um ein eigenes F1-Team auf die Beine zu stellen.

Formel 1-Teams machen keine Freudensprünge

In der Vergangenheit sind einige Teams mit deutlich weniger Mitteln als Andretti und Hitech in die Formel 1 eingestiegen. Warum also dauert das alles so lange? Es ist kein Geheimnis, dass die aktuellen Formel-1-Teams nicht darauf erpicht sind, ein elftes - geschweige denn ein zwölftes - Team in die Startaufstellung aufzunehmen. Die aktuellen Formel-1-Teams haben eine einfache Rechnung aufgestellt: Wenn ein elftes Team hinzukommt, müssen die Einnahmen der Formel umverteilt werden, sodass weniger für die aktuellen Teams übrig bleibt.

Mehrere Teamchefs haben kürzlich ihre Offenheit für ein neues Team bekundet, vorausgesetzt, dieses Team sorgt dafür, dass der Kuchen für alle größer wird. Mit anderen Worten: Das neue Team muss der Formel 1 als Ganzes mehr Einnahmen bescheren. Wenn das der Fall ist, sind sie mehr als willkommen. Wenn nicht, dann würde die Formel 1 sogar auf Andretti verzichten, das von einem der größten Autohersteller der Welt (General Motors/Cadillac) unterstützt wird.

Finanzieller Schub für die F1

Es ist wahrscheinlich, dass Andretti und Hitech im Hintergrund alles tun, um zu zeigen - oder sicherzustellen - dass ihr Einstieg der Formel 1 insgesamt einen finanziellen Schub gibt. Es ist nur eine Vermutung, aber die F1-Teams scheinen ihnen den Spielraum dafür zu geben und ihren Einstieg nicht unbedingt abzulehnen. Schließlich haben auch die aktuellen Teams etwas zu gewinnen. Denn wenn sie dank eines zusätzlichen Teams mehr Einnahmen generieren können, wären sie verrückt, wenn sie nicht anbeißen würden.

Im Hintergrund gibt es noch eine weitere interessante Tatsache. Wie bereits erwähnt, haben die Teams und das Formula One Management [FOM] Vorbehalte, während die FIA durch ihren Präsidenten Mohammed Ben Sulayem für eine Erweiterung des Netzes ist. Ben Sulayem sagte kürzlich, dass er keinen Grund sieht, General Motors abzulehnen, vorausgesetzt, sie halten sich vollständig an die aufgestellten Regeln. Wenn endlich bekannt gegeben wird, ob ein Team in die Formel 1 einsteigen kann - und wenn ja, welches -, wird auch klar, wie viel Mitspracherecht der Präsident des internationalen Motorsportverbands tatsächlich hat.