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Formel E Vorschau | Weltcup-Denouement mit vier Anwärtern
- Ludo van Denderen
Während in der Formel 1 zur Halbzeit des Jahres bereits weitgehend klar ist, wer den Weltmeistertitel in dieser Saison gewinnen wird, ist es in der Formel E vor dem letzten Rennwochenende alles andere als klar. Am Samstag und Sonntag steht in London ein atemberaubendes Finalwochenende an, bei dem noch bis zu vier Fahrerinnen und Fahrer Champion werden können. Jake Dennis liegt jedoch in Führung und hat die besten Chancen.
Dennis kurz vor der Meisterschaft
Die Königsklasse des Elektrorennsports rühmt sich immer damit, so konkurrenzfähig zu sein. Das lässt sich nicht leugnen, wie die großartige Saison '22-23 beweist. Vor den beiden abschließenden ePrix's in London sind Dennis, Nick Cassidy, Mitch Evans und Pascal Wehrlein im Rennen, um den begehrten Weltmeistertitel von Stoffel Vandoorne zu übernehmen.
Der Avalanche Andretti-Fahrer verdankt dies zum Teil dem zweiten Rennen in Rom vor über anderthalb Wochen. Damals holte Dennis die Pole Position (drei Punkte), fuhr die schnellste Runde (ein Punkt) und gewann das Rennen (25 Punkte). Seine engsten Konkurrenten Cassidy und Evans krachten ineinander, wobei letzterer null Punkte erhielt.
Damit hatte der Brite einen Vorsprung von 24 Punkten auf Cassidy und 44 auf Evans. Da ein Fahrer maximal 29 Punkte pro ePrix mitnehmen kann und zwei Rennen in den Straßen von London ausgetragen werden, ist noch alles möglich. Es ist unbestreitbar, dass nur große Rückschläge Dennis von seiner ersten Formel-E-Meisterschaft abhalten können. Der Avalanche Andretti-Pilot hat bereits zweimal in London gewonnen, also kann man mit Fug und Recht behaupten, dass ihm dieser Straßenkurs liegt.
Die erste von AI kreierte Lackierung bei McLaren
Hinter den vier Meisterschaftsanwärtern und ihren Teams (Avalanche Andretti, Envision, Jaguar und Porsche) geht es für viele andere vor allem darum, die Saison zu einem guten Ende zu bringen. Mahindra und ABT Cupra (für das Robin Frijns derzeit noch fährt) werden zum Beispiel besonders froh sein, dass das Jahr voller Rückschläge vorbei ist. McLaren und Maserati haben in ihrer ersten Saison in der Formel E gemischte Ergebnisse erzielt und blicken bereits auf das Jahr 2024 voraus.
McLaren lässt die Saison nicht wie eine Kerze verlöschen. Das Team gab bekannt, dass es in London mit einer Lackierung fahren wird, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde. Die Lackierung wurde in Zusammenarbeit mit Titelpartner NEOM und vier Mitgliedern des Trainings in Saudi-Arabien entwickelt. Sie und die Fahrer René Rast und Jake Hughes schrieben alle auf, wie ihre Lieblingslackierung aussehen würde. Diese Texte wurden dann per KI in verschiedene Designs umgewandelt, die schließlich auf dem McLaren kombiniert wurden.