Spa unter Druck: Fahrer drohen, die Strecke zu verlassen
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DieFormel 1 wird 2024 wieder auf die Rennstrecke von Spa-Francorchamps zurückkehren, aber die weitere Zukunft der Hochburg des Motorsports in den belgischen Ardennen ist höchst ungewiss. Für die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) steht ein Rennen in Spa nicht in Frage, aber es besteht die Möglichkeit, dass in der nächsten Saison ein stark dezimiertes Feld am Start sein könnte.
Vor einigen Wochen wurde bekannt gegeben, dass die WEC am 11. Mai 2024 zum dritten Lauf der Meisterschaft auf die Rennstrecke von Spa-Francorchamps kommen wird. Inzwischen ist auch klar, dass am selben Wochenende - am 11. und 12. Mai - zwei Formel E ePrix' in Berlin stattfinden werden. Zu allem Überfluss gab die IMSA-Meisterschaft - das amerikanische Pendant zur WEC - am Freitagabend bekannt, dass am selben Wochenende ein Rennen in Laguna Seca stattfinden wird.
Fahrerinnen und Fahrer in mehreren Klassen aktiv
Anders als in der Formel 1 ist es durchaus üblich, dass Fahrer/innen gleichzeitig in mehreren Rennklassen antreten. Eine bekannte Kombination ist das Rennen in der WEC und in der Formel E. Fahrer, die in beiden Meisterschaften antreten, müssen sich - so wie es aussieht - entscheiden: Spa oder Berlin? Zum Beispiel Envision Racing, der Konstrukteursmeister der Formel E seit letzter Woche, hat mit Sebastien Buemi und (fast sicher) Robin Frijns zwei Fahrer, die auch in der WEC fahren. Buemi fährt nämlich für das stärkste Team im Langstreckensport, nämlich Toyota.
Wenn Buemi nicht am ePrix' in Berlin teilnehmen würde, wäre er aus dem Rennen um den Weltmeistertitel in der Elektroklasse. Wenn er in Spa nicht in der WEC antritt, ist es unwahrscheinlich, dass er Meister in dieser Serie wird. In der WEC wechseln sich im Prinzip drei Fahrer in einem Auto ab, und Toyota kann in diesem Fall entweder einen Ersatzfahrer einsetzen oder mit zwei Fahrern starten. Das ist alles andere als ideal.
Noch komplizierter durch die IMSA
Die IMSA macht das Ganze noch komplizierter. Es gibt nämlich auch Fahrer und Marken, die sowohl in der WEC als auch in der IMSA antreten. Cadillac zum Beispiel hat zwei Autos, die - einschließlich ihrer Stammfahrer (darunter Sebastien Bourdais und Renger van der Zande) - in beiden Serien antreten. Für eine amerikanische Marke wie Cadillac ist es leicht vorherzusagen, wo die Priorität im Mai 2024 liegen wird: natürlich im Inland.
Zumindest für das WEC-Rennen in Spa zeichnet sich ein Rennen mit einem abgewerteten Feld ab. Berichten zufolge laufen Gespräche über eine Neuansetzung des WEC-Rennens, aber es wurde noch keine Entscheidung getroffen. Kein Zweifel, es wird weitergehen.