Wie die Zukunft von Horner endlich geklärt wurde
- Tim Kraaij
Christian Horner wird Teamchef bei Red Bull Racing bleiben. Seit Wochen schwebt diese Frage über der Formel 1, auch nachdem die Wintertests begonnen und beendet wurden. Bevor die Action auf der Rennstrecke beginnt, gibt es endlich Klarheit. Hier ist ein Bericht über den Tag in Bahrain, der auf diesen Moment hinführt.
Ich bin seit acht Tagen in Bahrain, und Horner war vom ersten Tag an das Gesprächsthema. Das war er schon bei der Vorstellung des Red Bull Autos in Milton Keynes eine Woche vor dem Wintertest. Dort musste er bereits Fragen zu den Untersuchungen beantworten und tat dies auch während der ersten Tage des Wintertests. Der Teamchef erklärte, dass er nicht viel über die laufenden Ermittlungen sagen könne.
Eine Woche später herrschte immer noch keine Klarheit. Am Mittwoch wurde das Fahrerlager zum Medientag wieder lebendig, aber Horner war nicht in Bahrain. Es wurde klar, dass Horner auf dem Weg nach Bahrain war, aber noch immer auf eine Stellungnahme wartete.
Wie Red Bull die Erklärung veröffentlichte
Auch intern blieb lange Zeit unklar, wann eine Antwort kommen würde. Bis eine Stunde vor der Erklärung wussten einige Leute bei Red Bull immer noch nicht, was passieren würde. Vor Ort wurde mir gesagt, dass eine Erklärung kommen würde, aber das Ergebnis war nicht klar.
Eine halbe Stunde vor der Bekanntgabe gab es die ersten Anzeichen dafür, dass es eine "gute Nachricht" sein würde. Natürlich kommt es darauf an, wie man es betrachtet, aber aus Sicht des Rennstalls kann man davon ausgehen, dass Horner als Teamchef bleiben kann.
Etwa 15 Minuten bevor die Erklärung veröffentlicht wurde,berichteten einige britische Medienüber den Kern der Aussage: Horner kann als Teamchef bleiben. In der Nähe der Red Bull Hospitality stand ich neben Craig Slater von Sky Sports, der dann die Erklärung in die Hände bekam und sie vorlas. Um 18.30 Uhr Ortszeit gab die Red Bull GmbH diese Erklärung offiziell bekannt.
Damit ist eine lange Seifenoper vorerst beendet. Vorerst, denn es wurde bereits bekannt, dass die Frau, die die Anzeige erstattet hat, möglicherweise eine Klage in Erwägung zieht. Möglicherweise bekommt die ganze Angelegenheit also einen neuen Fall.
Offensichtlich tappte man auch bei Red Bull Racing lange Zeit im Dunkeln, wann und was verkündet werden würde. Bis eine halbe Stunde vor der Erklärung wussten die meisten Leute bei Red Bull Racing nicht, welche Neuigkeiten kommen würden. Den ganzen Tag über stand ein großes Fragezeichen hinter der Frage, ob am Mittwoch überhaupt Klarheit herrschen würde.
So reagierte das Fahrerlager auf Red Bull
Das Timing von Red Bull war genau richtig. Schließlich waren alle schon abgereist und die Medienevents lagen hinter ihnen. Außer der Erklärung kam nichts heraus, und Horner wird auch nicht bei der Pressekonferenz der Teamchefs am Donnerstag dabei sein müssen. Wann er das erste Mal wieder vor die Kamera treten wird, ist noch unklar. Auf jeden Fall ist er für einen Medienmoment nach dem Grand Prix vorgesehen, aber es besteht eine gute Chance, dass er vorher vor einer Sky Sports-Kamera steht.
Das wird für alle bei Red Bull Racing eine Erleichterung sein. Trotz der guten Leistung auf der Strecke wurde die Stimmung innerhalb des Teams durch die Nachrichten über Horner belastet. Max Verstappen machte sich darüber keine Sorgen und bekräftigte auf der Pressekonferenz, dass er sich darüber überhaupt keine Sorgen mache:"Ich habe Vertrauen in den Prozess", verriet er mehrmals.
Dabei verteidigte Verstappen Horner nicht. Auf die Frage, ob er voll hinter Horner stehe, erklärte er, er habe volles Vertrauen in den Prozess. In der Medienrunde mit den niederländischen Medien sagte er, dass es ihm völlig egal sei. Er wird dafür bezahlt, Rennen zu fahren und ist voll darauf konzentriert. Verstappen will das Rennen gewinnen.
Jetzt, wo alle aus dem Fahrerlager verschwunden sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie die Konkurrenten reagieren werden. Lewis Hamilton sagte, es hänge über dem Sport. Der Brite nannte es einen wichtigen Moment für den Sport, um zu sehen, wie mit dieser Angelegenheit umgegangen wird. Toto Wolff wird bei der Pressekonferenz am Donnerstag dabei sein und mit Sicherheit dazu befragt werden, ebenso wie Zak Brown und Frederic Vasseur.