Ein Vertrag bei Williams oder Audi: Das Für und Wider für Carlos Sainz
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Zweifellos ist Carlos Sainz inzwischen klar geworden: Nach der aktuellen Saison bei Ferrari ist es für den Spanier so gut wie ausgeschlossen, dass er 2025 zu einem Spitzenteam zurückkehrt. Sogar ein Platz in einem unterklassigen Team dürfte kaum in Frage kommen. Im Moment hat Sainz zwei ernsthafte Möglichkeiten, seine Karriere fortzusetzen: Williams und Sauber (der zukünftige Audi). Zwei Teams, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.
Wenn in den letzten Monaten etwas klar geworden ist, dann, dass Sainz keine große Vorliebe für Sauber - und damit für Audi - hat. Trotz eines sehr großzügigen Angebots weigert sich der Spanier, sich zu bewegen. Bis vor kurzem hatte Sainz wahrscheinlich Hoffnungen, zu Mercedes zu wechseln, aber dieses Team wartet nicht auf den dreimaligen GP-Sieger. Auch Red Bull Racing ist im Moment keine ernsthafte Option für Sainz. Und dennoch weigert sich Sainz seit Monaten, das Angebot von Audi anzunehmen.
Das Dilemma von Sainz
Inzwischen ist klar, warum. Außerdem besteht die Chance auf einen Vertrag bei Williams, was Sainz vor ein interessantes Dilemma stellt: Entscheidet er sich für das zukünftige Werksteam von Audi oder für das geschichtsträchtige Team aus Wantage? Auf jeden Fall haben beide Teams gemeinsam, dass sie nicht um Podestplätze, geschweige denn um Siege kämpfen. Für welches der beiden Teams sich Sainz auch entscheidet, seine Einstellung muss sich drastisch ändern. Punkte zu sammeln wird das Ziel sein, dann wird sein neuer Arbeitgeber schon zufrieden sein.
Sowohl Audi als auch Williams haben den Ehrgeiz, irgendwann um die Spitzenplätze in der Formel 1 zu kämpfen. Das ist ein langfristiger Prozess. Audi hat den Vorteil, ein Werksteam zu sein und damit alle Vorteile im Vergleich zu einem Kundenteam zu haben. Audi arbeitet derzeit sehr hart daran, die bestmöglichen Leute anzuwerben und hervorragende Einrichtungen zu bauen. Dafür werden keine Mittel gescheut; für die Deutschen ist Scheitern ohnehin keine Option. Trotzdem ist der Weg zum Erfolg noch lang, vor allem angesichts des aktuellen Zustands des Teams, das derzeit im Sport als Stake F1 antritt. Außerdem bleibt abzuwarten, inwieweit das Audi-Aggregat (das 2026 debütiert) wettbewerbsfähig sein kann.
Williams ist kein Werksteam, was bedeutet, dass die Briten bei bestimmten Teilen - vor allem bei der Antriebseinheit - immer teilweise von externen Parteien abhängig sein werden. Es ist jetzt klar, dass Williams bis mindestens Ende 2030 Mercedes-Motoren verwenden wird. McLaren beweist derzeit, dass es mit der PU gar nicht so schlimm ist. Vor allem in den ersten Jahren wird erwartet, dass das Mercedes-Aggregat stärker und zuverlässiger ist als das von Audi. Gleichzeitig ist es kein Geheimnis, dass Williams in Bezug auf die Modernisierung der Anlagen Nachholbedarf hat. Außerdem ist es ein Team, das derzeit nicht den maximalen Betrag ausgibt, der im Rahmen der Budgetgrenze in der F1 erlaubt ist.
Was ist die beste Option für Sainz?
Wenn Sainz sich für ein gutes Gehalt und langfristigen Erfolg entscheidet, dann ist Audi wahrscheinlich die beste Option. In diesem Fall muss der Spanier also mit mehreren Jahren im Mittelfeld oder sogar im hinteren Teil der Startaufstellung rechnen. Bei Williams ist es wahrscheinlicher, dass er regelmäßig um die Punkte mitfährt - vor allem, wenn das derzeit übergewichtige Auto viel Gewicht verlieren könnte. Außerdem hat Williams mit dem Mercedes-Aggregat einen der stärksten Motoren in der Startaufstellung. Aber Williams ist kein Werksteam und wird es auch in Zukunft nicht sein, also werden sie immer einen (kleinen) Abstand halten.
In den kommenden Wochen wird Sainz viele Kompromisse eingehen müssen. Aber dass die F1-Welt den Spanier nach 2024 vorerst keinen Grand Prix mehr gewinnen sehen wird, das scheint zumindest sicher zu sein.