Marko und Tsunoda widersprechen sich gegenseitig: Was ist bei Red Bull los?

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marko und tsunoda widersprechen sich in Bezug auf den Vertrag, was ist da los?
7. Juni ab 12:00
  • Ludo van Denderen

Daran ließ Helmut Marko in einem Interview mit einer österreichischen Zeitung keinen Zweifel: Yuki Tsunoda ist auch '25 bei der Visa Cash App RB hängen geblieben. Ein paar Stunden später war der Japaner weit weniger freimütig. Tsunoda verriet, dass noch gar keine Entscheidung über seine Zukunft gefallen sei und es sogar Interesse von anderen Teams gebe. Was läuft da zwischen dem Frontmann des Schwesterteams von Red Bull Racing und dem Berater des Red Bull Teams?

Als Sergio Perez letzte Woche seinen Vertrag bei Red Bull verlängerte, wurde Tsunoda einmal mehr klar, was er offensichtlich schon seit einiger Zeit wusste. Die Österreicher sehen in ihm keinen Kandidaten neben Max Verstappen; nicht jetzt, nicht nächstes Jahr und nicht in ferner Zukunft. Warum dies der Fall ist, bleibt ein großes Rätsel. Der Japaner, der bei Honda unter Vertrag steht, zeigt zwar gute Leistungen (vor allem im Vergleich zu seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo), aber es gibt offenbar Zweifel an seinen Qualitäten.

Tsunoda nicht auf dem Radar der Top-Teams

Innerhalb der Red Bull-Familie ist VCARB also Tsunodas Obergrenze und das ist auch gut so; warum sollte er die italienische Mannschaft verlassen? McLaren und Ferrari haben zwei Fahrer für die nächsten beiden Saisons unter Vertrag, während Mercedes sein eigenes Talent Andrea Kimi Antonelli für den Platz neben George Russell im Auge hat. Aston Martin - ab '26 mit einem Honda-Aggregat unterwegs - wäre eine logische Option gewesen, aber auch dieses Team ist kurzfristig ausgebucht. Jedes andere Team ist für Tsunoda im Moment ein Rückschritt gegenüber VCARB.

Dass Tsunoda sich trotzdem umschaut, wird (neben der finanziellen Komponente) auch mit dem Potenzial eines möglichen neuen Arbeitgebers zu tun haben. Der Japaner wird mit Alpine und Audi in Verbindung gebracht, zwei Werksteams, die prinzipiell die Möglichkeit haben, an die Spitze der Startaufstellung zu gelangen. Kurzfristig wahrscheinlich nicht attraktiv, aber längerfristig sicherlich. Ob Alpine und Audi tatsächlich an die Spitze kommen, bleibt abzuwarten, die Chancen von VCARB, in der Startaufstellung nach vorne zu kommen, sind deutlich geringer.

Red Bull will Geld aus Tsunoda machen

Helmut Marko und Red Bull haben zweifellos auch mitbekommen, dass Tsunoda auf den Listen der Konkurrenten steht. Der Hinweis, dass der Japaner auch im Jahr '25 bei VCARB gebunden ist, ist wahrscheinlich eine Taktik, um mehr Geld für ihn zu bekommen. In der Vergangenheit hat Red Bull zum Beispiel keine Zukunft in Pierre Gasly gesehen, aber eine Option angezündet, um ihn länger unter Vertrag zu halten. Bevor Alpine Gasly übernehmen konnte, musste eine Ablösesumme gezahlt werden.

Mit der Aussicht, dass Tsunoda nie zu Red Bull Racing wechseln wird und wenn eine finanzielle Entschädigung für ihn gezahlt wird, wird es Marko überhaupt nichts ausmachen, wenn Tsunoda nach dieser Saison geht. Daher scheint die Aussage des Beraters, dass Tsunoda noch mindestens ein weiteres Jahr unter Vertrag steht, vor allem an die Konkurrenz gerichtet zu sein.