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d-day für perez: gehen oder bleiben bei red bull racing

D-Day für Perez: Wird er für zu schwach gehalten oder kann er bleiben?

29. Juli ab 08:56
  • Ludo van Denderen

Sergio Perez war am Sonntagnachmittag völlig fertig damit. Nur noch ein einziges Mal, sagte der Mexikaner von Red Bull Racing streng. Er sprach mit den Medien über seine Zukunft in Spa, und danach nicht mehr. Die Chancen stehen gut, dass Perez damit faktisch Recht hat. Schließlich ist dieser Montag sein "D-Day": Die Top-Bosse von Red Bull werden sich treffen und darüber diskutieren, ob Perez im Team bleiben wird oder nicht.

Was wird heute passieren?
Niemand wollte es laut als Ultimatum bezeichnen. Tatsache ist, dass der externe Berater Helmut Marko im Namen von Red Bull Racing vor dem Großen Preis von Ungarn verkündete, dass Sergio Perez bis zur Sommerpause Zeit hatte, die Österreicher davon zu überzeugen, dass er doch ins Auto neben Max Verstappen gehört. In Ungarn stürzte Perez dann im Qualifying, und in Spa fiel er vom zweiten Startplatz ins Mittelfeld zurück. Er beendete das Rennen als Letzter der Spitzengruppe. Teamchef Christian Horner und Marko treffen sich heute in England, um zu besprechen, ob Perez ausreichend bewiesen hat, dass er den Platz bei Red Bull verdient hat.

Was wird wohl das Ergebnis dieses Gesprächs sein?
Bei Red Bull Racing weiß man nie. Die Außenwelt hat zwar gesehen, dass Perez auch in Budapest und Spa keinen überzeugenden Eindruck hinterlassen hat, aber vielleicht hat Red Bull einfach Gründe, den Mexikaner zu behalten. Zum Beispiel bringt er mit seinen Sponsoren eine Menge Geld ein, Red Bull verkauft in Mexiko auch dank ihm viele Dosen, und sein Verhältnis zu Max Verstappen ist angeblich gut. Auf der anderen Seite wird der Vorsprung von Red Bull in der Konstrukteursmeisterschaft von Woche zu Woche kleiner, da Perez kaum Punkte sammelt. Rein sportlich betrachtet, ist Perez zu schwach geworden.

Und dann?
Nun, das macht die Entscheidung, ob man sich von Perez trennen soll oder nicht, umso komplizierter. Schließlich gibt es keinen adäquaten Ersatz. Daniel Ricciardo möchte unbedingt zu Red Bull Racing zurückkehren, aber in den letzten Jahren war er kein Schatten des Danny Ric aus seiner ersten Zeit bei den Österreichern. Ist er angesichts seiner Form der richtige Mann, um Verstappens verlässliche Nummer zwei zu sein? Daran gibt es Zweifel.

Außerdem gibt es noch Liam Lawson; ein Neuseeländer, der 2023 fünf Grand Prix als Ersatzfahrer für - damals - AlphaTauri gefahren ist. Ein Supertalent? Nein, sonst hätte Red Bull ihm schon früher einen festen Platz in der Formel 1 gegeben? Ein Risiko? Ja, das ist es. Denn kann Lawson überhaupt mit dem Druck umgehen, neben Verstappen in einem Auto zu sitzen, das nicht gerade einfach zu fahren ist? Und ist das der Mann, der mehr Punkte holen würde als Perez?

Aber Red Bull Racing hat doch auch Yuki Tsunoda?
Sicher. Aber es ist kein Geheimnis, dass Christian Horner den japanischen Fahrer überhaupt nicht mag. Tsunoda selbst sagte in Spa, dass er seit Ewigkeiten kein Wort mehr mit Horner und Marko gewechselt hat. Es ist, gelinde gesagt, höchst unwahrscheinlich, dass er dann der designierte Mann sein wird, den Red Bull als Perez' Nachfolger vorschlägt - vorausgesetzt natürlich, Perez wird des Feldes verwiesen.

Ein aufregender Tag also für Perez!
Auf jeden Fall. Seine Zukunft in der Formel 1 hängt davon ab. Wenn er trotz eines laufenden Vertrags weggeschickt wird, wird es sehr schwierig sein, für '25 und darüber hinaus einen anderen Platz zu finden. Audi könnte in diesem Fall eine Option sein, aber im Moment gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Deutschen ihn auf ihrer Wunschliste haben. Wie dem auch sei: Perez wird heute neben seinem Telefon sitzen.