Der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher hat Red Bull Racing für sein Fahrermanagement kritisiert und behauptet, dass Yuki Tsunoda, der Liam Lawson ablöst, eine weitere Fehlentscheidung ist. Der Deutsche hätte einen anderen Fahrer für den zweiten Platz beim österreichischen Team neben Max Verstappen gewählt.
Im Gespräch mit Sky Sports Germany fasst Schumacher die Entscheidung von Red Bull zusammen, Lawson durch Tsunoda zu ersetzen, eine Entscheidung, die er letztlich zwar versteht, aber nicht unterstützt. "Und dann wird man nach zwei Rennen ausgetauscht wie ein nasser Putzfetzen. Wenn man es mal so drastisch darstellen darf, dann muss ich ganz ehrlich sagen: Das ist hart."
"Auf der anderen Seite bin ich erstaunt, was er jetzt bei den Racing Bulls zu suchen hat. Denn ehrlicherweise gibt es ja genug junge Fahrer, die man dann dort einsetzen hätte können."
"Ich hätte Liam Lawson jetzt gar nicht mehr in ein Formel-1-Auto gesetzt. Lieber hätte ich die Chance direkt an einen jungen Fahrer gegeben - da sind genug in der Warteschleife. Denn eins ist auch klar: Er wird wahrscheinlich nie ein Topfahrer werden, und da kann man dann auch gleich in so einer Situation auf den nächsten in der Reihe gehen und sein Glück versuchen."
Der F1-Grand-Prix-Sieger macht den Teamchef von Red Bull Racing, Christian Horner, und Chefberater Helmut Marko für die komplizierte Situation verantwortlich.
"Für mich ist das auch nach wie vor alles etwas kopflos. Und ich glaube, Red Bull muss jetzt aus dem Ganzen dringend Konsequenzen ziehen. Ich glaube, das harmoniert einfach alles nicht mehr wirklich. Christian Horner scheint auch in seiner Position - es tut mir leid, dass ich das so sagen muss - falschgelegen zu haben."
"Meines Erachtens hat er auf die falschen Pferde gesetzt, hat die guten Leute verloren - und das ist jetzt das Resultat."
Über Marko sagte er: "Dr. Marko hat oft ein glückliches Händchen. Aber jetzt muss ich sagen, das ist kein Totalausfall, aber weit davon entfernt ist es auch nicht von Dr. Helmut Marko, der Liam Lawson da zu sehr reingedrückt hat."
"Und ich finde, zwei Rennen sind einfach zu wenig für einen jungen Fahrer. Man hätte mehr mit ihm arbeiten sollen. Deshalb sage ich: Das Ganze ist kopflos, und ich bin echt überrascht. Und was man gar nicht außenvorlassen darf: Man destabilisiert ja jetzt auch die Racing Bulls, die ja super funktioniert haben. Aber das scheint völlig egal zu sein, was da passiert."
Tsunoda wird ab dem Großen Preis von Japan die Aufgabe haben, näher an Verstappen heranzukommen, glaubt aber nicht, dass der ehemalige Racing Bulls-Fahrer das schaffen wird, und sieht stattdessen Nico Hülkenberg als beste Wahl an. "Ich persönlich sehe da im Moment allerdings keinen Junioren neben Max."
lDieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Mitchel van der Hoef geschrieben.
Willst du mehr Formel 1? Dann folge GPblog auch auf unseren verschiedenen Social Media Kanälen!