Deutsche Medien: "Ein richtiges Crash-Festival"

15:58, 06 Apr 2023
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Vor weniger als einer Woche fand in Australien eines der chaotischsten Rennen in der Geschichte der Formel 1 statt. Nun, da einige Zeit vergangen ist und es scheint, als hätten sich Fahrer und Fans beruhigt, wollen wir einen Blick darauf werfen, was die verschiedenen Medien in letzter Zeit über das Rennen gesagt haben. GPblog hat alle Reaktionen der deutschen Medien nach dem dritten Großen Preis der Saison gesammelt.

Sky Sport Deustchland

Sky Sport Deutschland nennt das Rennen ein "Crash-Festival" und gratuliert Verstappen dazu, dass er an diesem Festival nicht teilgenommen hat. Abgesehen von dem Crash-Chaos glaubt Yannick Smuda, Redakteur bei Sky Sport, dass "Die Entscheidung, nach der Roten Flagge das Rennen mit einem stehenden Start fortzusetzen, war zwar regelkonform", obwohl diese Regeln für die einen vorteilhaft und für die anderen weniger positiv waren.
Peer Kuni lobte sogar den deutschen Fahrer von Haas: "Nico Hülkenberg ist mit einer beeindruckenden Leistung beim Großen Preis von Australien auf Platz sieben gerast. Der Emmericher ist nach drei Jahren ohne Stammcockpit und im zarten Alter von 35 in absoluter Topform - und hat noch Luft nach oben."
Aber was ist mit Mercedes? Nach einem erstaunlichen Qualifying sah es von Anfang an so aus, als wäre es nicht Russels Tag. "Doch der Start verlief perfekt aus Sicht von Mercedes: Der von Rang zwei gestartete Russell bog vor Verstappen in die erste Kurve ein, wenige Kehren später überholte auch Hamilton seinen alten Rivalen". Leider wissen wir alle, was dann passierte.

Motosport-Total.com

Christian Nimmervoll, Chefredakteur von Motosport-Total.com, glaubt, dass jemand anderes einen schlechteren Tag hatte: "Es gibt so Tage, da läuft einfach gar nichts. Der Formel-1-Samstag in Australien war so ein Tag, für Sergio Perez. Schon im dritten Freien Training reihte sich (vor allem technisch bedingt) ein Zwischenfall an den nächsten, im Qualifying war dann alsbald Feierabend. Und womöglich hat Perez im Kiesbett von Kurve 3 seine Chancen auf den WM-Titel 2023 versenkt."
Er lobt auch Verstappens Sieg und sagt: "Machen wir uns nichts vor: Max Verstappen ist in der Saison 2023 der haushohe Favorit auf den WM-Titel, und das Wochenende in Melbourne hat gezeigt, warum er sich vor gar nichts fürchten „muss, nicht mal vor dem Teamkollegen im Schwesterauto, der potenziell einzigen Gefahr auf Augenhöhe."
Auch der Chefredakteur ist der Meinung, dass Hulkenberg viel besser hätte abschneiden können. "Zum Zeitpunkt, als das Rennen unterbrochen wurde, lag er sensationell an vierter Position. Erst durch die Neuordnung für den letzten Neustart wurde er wieder auf den neunten Platz zurückversetzt. Immerhin bedeutet der die ersten zwei Punkte seit dem Comeback. Ein schwacher Trost."

Sport1

"Einen Großteil der 58 Runden plätscherte der Große Preis von Australien vor sich hin. Red-Bull-Star Max Verstappen hatte an der Spitze alles im Griff. Dann krachte es. Kevin Magnussen setzte seinen Haas ungestüm in die Mauer und löste so eine Verkettung von fragwürdigen Entscheidungen der Rennleitung der Formel 1 aus". So beschreibt Bianca Garloff den Start des chaotischen Rennens. "Viel Schrott für ein bisschen Show". Die Journalistin von Sport1 glauben auch, dass: "Es hätte das Rennen des George Russell werden können."
Niklas Trettin, ein weiterer Journalist von Sport1, spricht ebenfalls über die Frustration von Ferrari nach drei Rennen: "Ferrari erlebte in Melbourne einen neuerlichen Tiefpunkt, sodass in Maranello nach drei Rennwochenenden alle Alarmglocken schrillen". Und wenn die Ferrari-Fans gehofft hatten, dass Sainz nach Leclercs kurzem Rennen in Australien die Führung übernehmen würde, dann lagen sie falsch. "Ebenso miserabel war die Laune beim Teamkollegen Carlos Sainz. Dass ihm die Rennleitung einen Podestplatz klaute, traf den Spanier hart."

Auto, Motor und Sport

Patrick Lang sagte, dass das Rennen "war das Formel-1-Wochenende in Australien echter Nervenkitzel Für Drama-Freunde."
Der Analyst von Auto, Motor und Sport, Michael Schmidt, lobt vor allem 4 Fahrer: "Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Lando Norris und Nico Hülkenberg fuhren für ihre Verhältnisse ein fast perfektes Rennen. Hamilton, weil er Alonso 50 Runden lang in Schach hielt. Alonso, weil er zum dritten Mal Dritter wurde. Norris, weil er mit dem missratenen McLaren auf den sechsten Platz gefahren ist, und Hülkenberg für seine ersten Punkte nach dem Comeback". In seinen "Fahrernoten" gibt er ihnen allen eine 9/10, neben Verstappen.
Besonderes Lob gibt es für den deutschen Haas-Fahrer: "Der Deutsche erfüllte damit die Hoffnungen, die das Team in ihn gesetzt hatte. Er startete bis jetzt regelmäßig aus den Top Ten. Diesmal setzte er es auch im Rennen um."