Öffentliches Entschuldigungsschreiben von Mercedes ist ein Messer im Rücken der Mitarbeiter

Entschuldigung von Mercedes

Am Samstag erschien eine überraschende und bemerkenswerte Nachricht auf der Website von Mercedes. Das Formel-1-Team veröffentlichte einen offenen Brief an die Fans, in dem es sich für die Leistung in Bahrain entschuldigte. Wir werden nicht in Panik geraten oder übereilt reagieren", hieß es in dem Entschuldigungsbrief ironisch nach einem Grand Prix. Äh... wer reagiert denn hier überstürzt?

Intern weist Mercedes auch keine Schuld zu und sagt: "Ihr kennt uns besser". Aber indirekt ist das nicht wahr. Die Tatsache, dass das Auto und das Konzept sowohl von den Fahrern George Russell und Lewis Hamilton als auch von Teamchef Toto Wolff offen kritisiert werden, ist ein klarer Fingerzeig in Richtung des Technikteams. Die Gerüchte um die Rückkehr von James Allison sind nicht umsonst. Der technische Direktor Mike Elliott und sein Team stehen tatsächlich in Frage.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass das technische Team verspottet wird. Nach dem Großen Preis von Aserbaidschan 2022 entschuldigte sich Wolff über den Bordfunk bei Hamilton dafür, dass er in so einer "Scheißkiste" fahren musste. Die Tatsache, dass Russell mit demselben Auto auf dem Podium stand, wurde nicht einmal erwähnt. Was wird der durchschnittliche Ingenieur in der Fabrik über diesen Kommentar denken?

Selbst nach der Saison sprach Wolff so über sein Team. Der W13 von 2022 musste einfach als Beispiel in der Halle des Werks in Brackley ausgestellt werden, als Erinnerung an die Fehler, die alle Mitarbeiter gemacht haben. Gute Motivation? Oder ein Messer im Rücken der Mitarbeiter?

Wolffs Ansatz

Mercedes dominierte die Formel 1 von 2014 bis 2020 und war sehr stark darin, jedes Jahr neue Herausforderungen zu finden. Infolgedessen gewannen sie mehr Weltmeistertitel in Folge als jedes andere Team je geschafft hat. Acht Titel in Folge in der Königsklasse des Sports sind extrem selten. Es war eine monumentale Leistung, aber der Umgang mit Rückschlägen erfordert etwas anderes vom Management, und damit scheint Wolff etwas mehr Mühe zu haben.

Ein Entschuldigungsschreiben an die Fans nach einem fünften und siebten Platz nach dem ersten Rennen 2023? Natürlich ist das nicht die Situation, in der sich Mercedes befinden sollte, aber das sieht man auch bei McLaren nicht. Ein weiteres großartiges Team, das mit einem Rückschlag zu kämpfen hat, aber nicht mit dem Größenwahn, dass es sich bei den Fans entschuldigen sollte. Williams wäre auf einem guten Weg, wenn sie diesem Beispiel folgen würden.

Vor allem aber bleibt es ein Messer im Rücken seiner Mitarbeiter. Das erhöht nicht nur den Druck auf Elliott, auch die Arbeiter, die jeden Tag viele Stunden in die Verbesserung des Autos stecken, werden diesen Brief lesen. Diese Arbeiter brauchen ein klares Ziel, einen Weg nach vorne und vor allem Zuversicht, um wieder voranzukommen. Sie haben auch gesehen, dass der W14 die Erwartungen nicht erfüllt. Es ist nicht nötig, sie öffentlich darauf hinzuweisen.