Großer Vorteil für Mercedes: Wird dies der endgültige Wechsel zu Red Bull?
- Tim Kraaij
Mercedes hat einen großen Vorteil, wenn es in die zweite Hälfte der Formel-1-Saison 2024 geht. Das liegt daran, dass das Team in der zweiten Hälfte der Saison 2024 mehr testen kann, und zwar in einer Phase, in der es endlich das Licht erblickt hat.
Warum die F1 die Windkanalzeit für F1-Teams begrenzt
Die Formel 1 verlässt sich weitgehend auf Windkanaltests und das Computerprogramm CFD, seit die Tests abgeschafft wurden. Dadurch können Teile am Auto nach Herzenslust getestet werden, aber seit einigen Jahren schränken die Vorschriften dies ein.
Wie viel Zeit dürfen die F1-Teams im Windkanal verbringen?
Aufgrund des Coronavirus wurden die Fäden ganz eng gezogen. Bis 2020 durften die F1-Teams rund 65 Windkanalfahrten pro Woche absolvieren, aber 2021 sind nur noch 40 Fahrten erlaubt. 2021 wurde außerdem eine Staffelung eingeführt, um kleineren Teams mehr Zeit zu geben, zu den Spitzenteams aufzuschließen. Pro Platz in der Meisterschaft bekam ein Konstrukteur 2,5 Prozent mehr oder weniger Zeit im Windkanal zur Verfügung gestellt. Der Führende in der Meisterschaft bekam 90 Prozent der 40 Läufe oder 36 Läufe pro Woche. Der Zweitplatzierte erhielt 112,5 Prozent oder 45 Läufe pro Woche.
Diese Skala wurde für die F1-Saison 2022-2025 weiter angepasst, wobei die Unterschiede pro Platz bis zu fünf Prozent betragen. Infolgedessen erhält der Meisterschaftsführende nur 70 Prozent (28 Läufe pro Woche) und der Zweitplatzierte 115 Prozent (46 Läufe pro Woche).
Mercedes ist 2024 im Vorteil
Der Wechsel in einer Saison findet genau zur Hälfte des Jahres statt. Nicht nach der Hälfte der F1-Saison. Tatsächlich tritt die neue Staffelung am 1. Juli in Kraft, und zu diesem Zeitpunkt war der Große Preis von Großbritannien noch nicht gelaufen. Die Bilanz wurde also nach dem Großen Preis von Österreich gezogen, obwohl sie für die Konstrukteurswertung keinen Unterschied machte.
Für Red Bull Racing ändert sich nichts. Die Österreicher standen Ende 2023 an der Spitze der Rangliste und hatten somit die wenigste Testzeit. Zur Hälfte des Jahres 2024 liegt Red Bull immer noch an der Spitze und deshalb darf das Team von Max Verstappen weiterhin nur 70 % der gesamten Testfahrten nutzen.
Mercedes ist in dieser Hinsicht der "große Gewinner". Das Team lag 2023 in der Konstrukteurswertung knapp vor Ferrari und hatte als Nummer zwei nur 75 % der Testzeit zur Verfügung. Aufgrund seines aktuellen vierten Platzes in der Meisterschaftswertung erhält Mercedes zusätzliche 10 Prozent. Ein guter Zeitpunkt für die Deutschen, die gerade erst den Weg nach oben eingeschlagen haben.
F1-Skalierung für Windkanal- und CFD-Zeit ab 1. Juli 2024
Platz | Team | Start 2024 | Ende 2024 |
1 | Red Bull Racing | 70% | 70% |
2 | Ferrari | 80% | 75% |
3 | McLaren | 85% | 80% |
4 | Mercedes | 75% | 85% |
5 | Aston Martin | 80% | 90% |
6 | VCARB | 105% | 95% |
7 | Haas | 115% | 100% |
8 | Alpin | 95% | 105% |
9 | Williams | 100% | 110% |
10 | Einsatz | 110% | 115% |