Timo Glock, ehemaliger Formel-1-Fahrer, behauptet, dass die Leidenschaft für den Motorsport in Deutschland nachlässt. Da Mick Schumacher und Sebastian Vettel keine Plätze mehr haben, ist Nico Hülkenberg der einzige deutsche Fahrer im Starterfeld. Er ist auch gespannt, was die Zukunft für den jungen Schumacher bereithält.
Die Zahl der Formel-1-Fans wächst an vielen Orten, zum Beispiel in Asien und Nordamerika. Durch die Netflix-Serie Drive to Survive ist die Zahl der Formel-1-Fans in den Vereinigten Staaten explodiert. Laut Glock passiert in Deutschland genau das Gegenteil, was ihn beunruhigt. "Diese Sorge habe ich schon seit einigen Jahren. Wir hatten zu meiner Zeit einmal sieben deutsche Formel-1-Fahrer. Der Deutschland-Grand-Prix hat geboomt und war immer ausverkauft. Jetzt haben wir nur noch einen aktiven Fahrer und Schumacher als Reservefahrer. Der Motorsport existiert in Deutschland momentan nicht wirklich. Das stimmt mich und viele meiner Kollegen nachdenklich", sagte der Deutsche in einem Interview mit Web.de.
Schumacher verliert seinen Platz in der Formel 1 im Jahr 2023. Nach zwei Jahren beim Haas-Team ist er jetzt Reservefahrer bei Mercedes. Glock denkt, dass dies gut für den Sohn von Michael Schumacher ist. "Ich denke, es ist für seine Entwicklung ein guter Schritt, mit einem Team wie Mercedes und den erfahrenen Piloten Lewis Hamilton sowie George Russell zusammenzuarbeiten", sagte er. "Die entscheidende Frage ist allerdings, was dann im Jahr darauf passieren wird."
Der ehemalige Toyota-Fahrer ist gespannt, was die Zukunft für Schumacher bereithält und schließt einen Platz bei Audi, das ab 2026 Alfa Romeo übernehmen wird, für den jungen Deutschen nicht aus. Er verweist auf die Marketingvorteile, die sich daraus ergeben, und auf den auslaufenden Vertrag von Guanyu Zhou. "Das ist auf jeden Fall eine Option. Audi wird mit Sicherheit darüber nachdenken. Ein deutscher Fahrer in einem deutschen Auto wäre aus Marketing-Sicht sicherlich interessant. Der Vertrag mit Guanyu Zhou endet, soweit ich weiß, nach dieser Saison". Glock sieht also Chancen für seinen Landsmann.