Kein Mitleid mit Ferrari: "Deshalb zahlen sie so viel Geld".
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Karun Chandhok glaubt, dass die Messlatte bei Ferrari höher gelegt werden muss. Das Team und die Fahrer haben 2022 zu viele Fehler gemacht, und laut Chandhok sollte Druck keine Entschuldigung für mangelnde Leistung sein.
2022 wurde Ferrari Zweiter bei den Konstrukteuren und hatte an Samstagen oft das schnellste Auto. Ein großer Schritt nach vorne für das Team von Mattia Binotto, aber nicht gut genug. Binotto tritt am Ende dieser Saison als Teamchef zurück, und unter der Führung eines neuen Managers muss die Messlatte höher gelegt werden.
Binottos Abgang
''Sie müssen ehrlich zu sich selbst sein. Wenn ich an die großen Teamchefs des Sports zurückdenke, Ron Dennis, Frank Williams, Jean Todt, Ross Brawn, dann haben sie keine Dummheiten geduldet. Sie hätten keine mehrfachen strategischen Fehler geduldet, wie sie in diesem Jahr passiert sind. Und manches davon ist ganz einfach, wie das, was wir in Brasilien gesehen haben - wenn Wasser auf dem Boden ist, zieht man die Regenreifen auf, wenn kein Wasser da ist, zieht man die Trockenreifen auf", so der ehemalige F1-Fahrer gegenüber Betway.
Chandhok sagt auch, dass die Fahrer in den Spiegel schauen müssen. Schließlich haben auch sie in dieser Saison ihre Fehler gemacht. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung bekommt allerdings ein Lob. ''Sie sind nicht nur mit einem schnellen Auto in die Saison gestartet, sondern haben auch mit der Entwicklung Schritt gehalten. Das Auto ist immer noch schnell und konkurrenzfähig. In dieser Hinsicht haben sie sich also gut geschlagen.''
Druck bei Ferrari
Doch nirgendwo ist der Druck größer als bei Ferrari. Das Team gibt sich mit nichts weniger als dem Weltmeistertitel zufrieden, wie Binottos Abgang zeigt. Auch die Fahrer stehen unter ständigem Druck seitens des Managements, aber auch seitens der Tifosi. Diese sehnen sich nämlich nach einem ersten Weltmeistertitel seit 2008. Laut Chandhok sollte das aber nicht als Ausrede gelten.
''Deshalb sind sie doch alle dabei, oder? Sie sind dabei, um zu gewinnen, und deshalb bekommen sie auch so viel Geld. Sie bekommen keine fünfstelligen Gehälter, um ihren Job zu machen. Sie bekommen sechs- oder siebenstellige Gehälter. Du wirst also dafür bezahlt, mit dem Druck umzugehen, genauso wie Fahrer/innen viel Geld dafür bekommen, mit dem Druck und den Risiken und Gefahren umzugehen. Das gehört dazu, dafür hast du dich verpflichtet", schließt Chandhok.