Bewertungen | Verstappen und Norris stehlen in Ungarn die Show

15:12, 24 Jul 2023
0 Kommentare

Max Verstappen hat beim Großen Preis von Ungarn sein siebtes Rennen in Folge gewonnen, und das an einem Wochenende, das für den Niederländer nicht einmal ganz reibungslos verlief. Verstappen hat daher keine 10 bekommen, sondern diese Zahl wird an einen anderen Fahrer vergeben. Lies die GPblog-Zahlen des Rennwochenendes in Ungarn hier.

Verstappen: 9

Max Verstappen dominierte das Rennen auf dem Hungaroring am Sonntag, machte es sich aber am Samstag etwas schwerer. Verstappen verpasste die Pole um drei Tausendstelsekunden, obwohl eine bessere Runde für den Red Bull-Piloten möglich gewesen wäre. Er hätte mehr als zwei Zehntel schneller fahren können, was Verstappen selbst sehr enttäuschte. Er machte das am Sonntag beim Start wieder wett und verschwand dann am Horizont.

Norris: 10

Der Mann des Wochenendes war Lando Norris, der im Namen von McLaren eine hervorragende Leistung zeigte. Am Samstag war Lando sehr stark und am Sonntag überholte er Hamilton auf der Außenseite in Kurve zwei. Damit war sein Rennen gelaufen. In der Schlussphase schaffte er es dann auch, Sergio Perez im viel schnelleren RB19 in Schach zu halten.

Perez: 7

Sergio Perez war im Qualifying am Samstag vier Zehntel langsamer als Verstappen und wurde deshalb nur Neunter in der Startaufstellung. Wenn man sieht, was Verstappen mit dem RB19 machen kann, muss man als Teamkollege immer Zweiter werden. Das konnte Perez nicht. Allerdings machte er den Schaden mit einer tollen Aufholjagd am Sonntag wieder gut, indem er noch auf den dritten Platz fuhr. Besonders die (kontrollierte) aggressive Art, mit der er überholte, sah gut aus.

Hamilton: 9

In einer phänomenalen Runde zeigte Lewis Hamilton am Samstag einmal mehr, warum er der Mann mit dem Pole-Rekord (104 Pole Positions) ist. Vor allem in Anbetracht der Leistung seines Teamkollegen verdient Hamilton ein dickes Lob. Am Sonntag war jedoch auch klar, dass er in der Renntechnik etwas an Schärfe verloren hatte. Dass er den Start gegen Verstappen verloren hat, ist noch akzeptabel, aber die Art und Weise, wie er von seinem jüngeren Landsmann auf der Außenseite überholt wurde, muss schmerzen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ihn das in Ungarn vielleicht das Podium gekostet hat.

Piastri: 7

Als Rookie beeindruckt Oscar Piastri bei McLaren weiterhin. Ja, er ist im Qualifying langsamer als Norris und war im Rennen weniger schnell als sein Teamkollege, aber der Australier ist nah dran und lächerlich reif für sein Alter. Wie er mit der strategischen Entscheidung des Teams und dem Zweikampf mit Perez umgegangen ist, ist lobenswert.

Russell: 5

George Russell hätte an der Spitze mitkämpfen sollen, kam aber am Samstag nicht durch Q1. Ein schwerer Schlag für den jungen Fahrer, vor allem angesichts der Pole Position seines Teamkollegen. Am Sonntag kam Russell gut durch das Feld, aber das reichte nicht mehr aus, um Hamilton im Duell mit den McLarens zu unterstützen.

Leclerc: 6

Charles Leclerc qualifizierte sich am Samstag mehr als ein Zehntel besser als sein Teamkollege und schaffte es bis ins Q3. Am Sonntag war Sainz schnell in seinem Rückspiegel, aber Sainz wurde von seinem Team auf weichen Reifen nicht unterstützt. Leclerc bekam diese Hilfe erst später im Rennen. Als zweiter Fahrer von Ferrari hatte er die Chance, seinen Teamkollegen mit einem Undercut zu überholen. Vielleicht war das seine Rettung nach dem langsamen Neun-Sekunden-Boxenstopp...

Sainz: 6

War im Qualifying langsamer als sein Teamkollege, wurde aber am Sonntag von seinem eigenen Team behindert. Auf weichen Reifen hing Sainz im ersten Stint hinter seinem Teamkollegen fest, bevor er später im Rennen von seinem Team im Stich gelassen wurde. Dann lag der Spanier vor Leclerc, aber der hatte den Vorteil eines Undercuts.

Alonso: 7

Fernando Alonso war am Samstag vier Zehntel schneller als sein Teamkollege und fuhr ein solides Rennen. Das geschah im Hintergrund, denn Aston Martin war in Ungarn viel weniger konkurrenzfähig.

Stroll: 6

Lance Stroll war im Qualifying ein ganzes Stück langsamer als sein Teamkollege, aber mit einem Umweg landete er dort, wo er an diesem Wochenende landen sollte.

Albon: 7

Alexander Albon verpasste erneut die Punkteränge, zieht aber erneut den Karren im Namen von Williams. Am Samstag war der Thailänder erneut drei Zehntel schneller als sein Teamkollege und behielt damit seinen ungeschlagenen Status im Qualifying bei. Leider bedeutete das für Albon immer nur keine Punkte im Rennen.

Bottas: 6

Valtteri Bottas wurde am Samstag knapp von seinem Teamkollegen geschlagen und hatte am Sonntag ein Problem mit dem Start. Das hatte allerdings mit dem Auto und nicht mit dem Fahrer zu tun. Bottas fuhr dann ein ordentliches Rennen, aber er hat nicht wirklich viel angegriffen. Es sah so aus, als ob an diesem Wochenende mehr drin gewesen wäre als ein zwölfter Platz.

Ricciardo: 7

Daniel Ricciardo hat bei seiner Rückkehr in die Formel 1 nicht alle umgehauen, aber die Tatsache, dass er Tsunoda im Qualifying und im Rennen an seinem ersten Rennwochenende geschlagen hat, ist ermutigend. Das Renntempo war besonders gut, vor allem wenn man bedenkt, dass Ricciardo in der ersten Runde in Kurve eins wegen eines Abgriffs von Zhou von der Strecke abkam.

Hulkenberg: 8

Nico Hulkenberg beeindruckte am Samstag erneut mit dem Erreichen von Q3. Besonders der Unterschied zu seinem Teamkollegen im Qualifying (mehr als fünf Zehntel Vorsprung in Q1, wo Magnussen ausschied) ist beeindruckend. Am Sonntag hatte Haas nicht die nötige Pace.

Tsunoda: 6

Yuki Tsunoda war die ganze Saison bei AlphaTauri der Bessere, wurde aber an diesem Wochenende von seinem neuen Teamkollegen geschlagen. Im Qualifying war es knapp, aber der Japaner wird arbeiten müssen. Wenn er dieses Spiel verliert, besteht eine gute Chance, dass er auch seinen Platz im Team verliert.

Zhou: 6

Guanyu Zhou fuhr das Qualifying seines Lebens, aber auf den ersten 700 Metern in Richtung Turn 1 ging alles schief. Der Start war auf ein Problem mit seinem Auto zurückzuführen, aber den Rest seines Rennens hat Zhou durch einen Verbremser komplett ruiniert. Es ist verständlich, dass er nicht mehr ganz entspannt im Auto saß, aber durch seinen Kontakt fielen zwei Alpines aus und auch Ricciardo wurde zu einer Aufholjagd verurteilt. Zhou wurde sehr schnell vom Helden zum Nullpunkt.

Magnussen: 5

Kevin Magnussen schaffte es nicht ins Q2, da seine schnellste Runde nicht weniger als fünf Zehntel langsamer war als die seines Teamkollegen. Am Sonntag ist mit dem Haas kein weiteres Land zu gewinnen, aber der Däne wird arbeiten müssen, wenn er seinen auslaufenden Vertrag verlängern will.

Sargeant: 5

Logan Sargeant war am Samstag und Sonntag wieder einmal langsamer als sein Teamkollege und machte auch während des Rennens auf eine Art und Weise von sich reden, die man sich nicht wünscht. Nachdem Sargeant bereits im Qualifying eine chaotische Runde abgeliefert hatte, drehte er sich auch am Sonntag in der Schikane. Der Amerikaner verlor einige Plätze und vor allem sah es sehr ungeschickt aus.

Ocon: 6

Esteban Ocon war am Samstag schneller als sein Teamkollege, wurde aber schon nach einer Runde wegen Zhou aus dem Rennen genommen.

Gasly: 6

Obwohl Pierre Gasly im Qualifying langsamer war als sein Teamkollege, hatte er im Rennen nie die Chance, das wieder aufzuholen.