Nach einem enttäuschenden Wochenende für Red Bull Racing in Bahrain kritisierte Ralf Schumacher Teamchef Christian Horner stark.
Laut dem ehemaligen Fahrer fehlt es dem Team unter Horners aktueller Führung an Vision, und die Meisterschaft scheint für die Österreicher immer weiter außer Reichweite zu sein.
"Red Bull hat erstmals seit langer Zeit die Situation, nicht mehr herumspielen zu können. Auch das muss ein Team erst lernen. Die Struktur im Team hat sich verändert unter Christian Horner. Da sind neue Techniker, die offensichtlich noch nicht diesen Weitblick haben, den sie brauchen", begann Schumacher bei Sky Sports Germany.
Schumacher weist dann darauf hin, dass der Mangel an Verbesserungen offensichtlich ist und die Situation mehr als besorgniserregend ist. Derzeit trennen Verstappen und Lando Norris von McLaren nur 8 Punkte in der Wertung, aber auch dieser Abstand ist irreführend, glaubt der Deutsche.
"In Suzuka hat er noch gewonnen, aber die Tendenz ist eher negativ und die Aufgaben werden größer. Mercedes hat sich entwickelt, McLaren wird etwas machen, Ferrari wird eventuell weiter nach vorne kommen"
Red Bull hofft, dass der nächste Grand Prix in Europa, der in Imola stattfinden soll, ein Wendepunkt sein könnte. Das erste große Update-Paket wird auch an diesem Wochenende präsent sein.
Dennoch betonte Top-Berater Helmut Marko auch, dass größere Schritte erforderlich sind: "Es ist klar. Wir müssen Fortschritte bringen, die sich nicht in Punkten äußern, sondern auf der Stoppuhr. Mit so einer Performance wird es mit der WM nichts werden."
Die Geduld schwindet, und die Unsicherheit über Verstappens Zukunft bei Red Bull nimmt ebenfalls zu, räumte Marko ein.
"Die Sorge ist groß. Wie schon gesagt: Es müssen in naher Zukunft Verbesserungen kommen, damit er wieder ein Auto hat, mit dem er gewinnen kann. Wir müssen eine Basis schaffen mit einem Auto, damit er um die WM kämpfen kann."
Auf der anderen Seite ist Schumacher sicher, dass die Entscheidung bereits vom Niederländer getroffen wurde: "Ich glaube, dass der Fisch geputzt ist. Es sei denn, in Imola ist plötzlich ein Auto da, dass auf einmal um Siege fährt. Aber an Verstappens Stelle ist es ja logisch, dass er um Siege mitfahren will. Er hat die Möglichkeit, sich im Fahrerlager das beste Auto auszusuchen und das ist Red Bull offensichtlich nicht.", schloss er ab.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Nicole Mulder verfasst